2008-06-02
Ich habe am Montag noch einen Tag Urlaub und daher steht eine Erkundung der näheren Umgebung an. Wie das nämlich immer so ist, kennt man sich vor seiner eigenen Haustür bekanntlich am schlechtesten aus!
Wir machen uns also auf einen Spaziergang zur Cala Olla, die quasi hinter dem deutschen Berg liegt. Eine olla ist übrigens ein (Schnell-)Kochtopf. Nun, der Name ist nicht ganz abwegig, denn eigentlich fehlt wirklich nur noch der Deckel auf der Bucht.
Direkt an der Cala Olla schließt sich ein kleiner Wanderpfad an, dem wir folgen. Man kommt zu einer herrlichen Steilküste von Cala Ratjada, die man sonst nur vom Boot aus zu Gesicht bekommt. Und hier bietet es sich an, etwas herum zu kraxeln: Von ganz oben kann man nämlich um die Spitze des deutschen Bergs herum in die Cala Agulla und die Cala Molto hinein schauen.
Folgt man dem Pfad weiter, der leider mit blauer Farbe anstatt mit Steinmännchen gekennzeichnet ist, so landet man schließlich beim Leuchtturm oder genauer gesagt bei der Torre ciega, dem „blinden Turm“ direkt neben dem Leuchtturm.
Apropos klettern: Auf dem verfallenen Häuschen steht drauf, dass dort drinnen elektrische Anlagen drin sind und man sich deshalb dort fern halten soll! Aber wer sich etwas in Spanien auskennt, der weiß, dass grundsätzlich alle elektrischen Leitungen oberirdisch verlegt werden. Das begründet sich darin, dass die Energieversorger per gesetzlicher Verordnung jederzeit Zugang dazu haben müssen. Daher kommt es oft zu diesem unschönen Kabel-Verhau. In Deutschland müssen die EVUs natürlich auch jederzeit Zugang zu den Leitungen haben. Haben sie ja auch — nach dem buddeln!
Zurück zum Thema: An der Hütte steht „Vorsicht vor dem Strom“, man sieht aber kein Kabel! Also kann da nichts mit Strom drin sein. Es gibt nur eine Möglichkeit diese These zu untermauern: Rauf auf die Mauer! Und siehe da, ich hatte Recht!
Nach den Anstrengungen am Mittag folgt nun eine etwas entspanntere Aktion am Nachmittag: Eine Fahrt mit dem Mini-Zug durch Cala Ratjada. Bzw. durch Cala Ratjada, Capdepera und Sa Font de sa Cala. Im Gegensatz zum Mittelaltermarkt kostet die ganze Runde dieses Mal 3,50 EUR pro Nase. Dafür kann man sich aber auch ganz entspannt die Gegend anschauen…
Da dies der letzte gemeinsame Abend ist, wird noch einmal lecker Essen gegangen. Can Manolo steht auf dem Programm. Vermutlich auch ein Ur-Mallorquiner mit einer sehr guten einheimischen Küche, die sich sowohl auf Fisch als auch auf Fleisch versteht. Erstaunlicherweise bekommen wir für den Verdauungs-Carajillo sogar die Flasche auf den Tisch gestellt. Das passiert normalerweise nur bei „guten“ Gästen. Leider haben wir nicht vorreserviert, so dass wir um 21 Uhr wieder raus geschmissen werden. Scheinbar sind wir doch nicht so gute Gäste. Noch nicht ;o)
Nachtleben ist angesagt.
Wir zeigen unseren Eltern nach dem Bierbrunnen als Happy-Hour-Bar und dem Sinaii als Lümmel-Ecken-Bar das Coconar, welches wohl in die Kategorie „besonders Stylish“ einzuordnen ist. Ein bunt beleuchteter Tresen, der in der Mitte halbiert und so platzsparend Tagsüber verstaut werden kann.
Und Papa trinkt seine erste Bionade!