2008-11-01
Heute ist es so richtig geiles Wetter: 24 Grad, wolkenlos und Sonnenschein! Das müssen wir nutzen und so machen wir uns kurzärmelig auf den Weg ans Wasser. Allerdings nur zum Gucken, denn zum Baden ist es dann doch zu frisch. Weil es sehr windig ist, bietet das Meer natürlich wieder ein amtliches Schauspiel: Das Wasser möchte gerne über die Hafenmauer hüpfen und manchmal tut es das auch.
Wie besingt Reinhard Mey in einem seiner Lieder einen typischen Novembertag? ‚Einer von den Novembertagen, wo Spatzen nicht mal mehr zu Fuß zu geh’n wagen‘. Und genau so ist es hier auch, denn die Möwe, die auf der Hafenmauer mit viel Kraft und Anstrengung vesucht, das Gleichgewicht zu halten, geht dann auch lieber zu Fuß. Später dann wagt sie es doch noch, aber da war sie zu schnell, bzw. mein Fotoapparat zu langsam.
Auch die Boote werden nach und nach winterfest gemacht.
Der Höhepunkt des Sonntagsspaziergangs bildet ein Besuch im Cafe del Sol am paseo maritimo. Oder heißt es etwa „ein Besuch im Sol“? Wie dem auch sei, wir wollen bei Max einen Kaffee trinken gehen. Der liegt aber aufgrund von Halloween noch „sauer“ im Bett. Statt dessen essen wir sündhaft teuren aber sehr leckeren „malorcinischen Mandelkuchen“.
Dem aufmerksamen Beobachter wird der kapitale Schreibfehler nicht entgangen sein! „mallorquinisch“ schreibt sich mit Doppel-L (okay, darauf wäre der Deutsche Leser auch noch selber gekommen — „Ich fahre ja nach Mal-lorka“) aber das „qu“ vergisst man doch sehr gerne! Diesem Problem sah sich auch der mallorquinische Feinkost-Versandhandel konfrontiert! Die Internetseite heißt ursprünglich www.mallorquiner.com . Da aber keiner weiß, wie man das ausspricht, gibt es einen Alias schmeckedieinsel.com . Das wiederum kann aber keiner so recht lesen und wenn man nicht gerade den CamelCase verwendet, erkennt man erst beim dritten hinsehen, dass es Schmecke-die-Insel heißt. Mittlerweile geht der Mallorquiner wieder den direkten Weg und erzieht seine Kunden. In der Werbung heißt es: „… unter www.mallorquiner.com mit ‚Doppel-L‘ und ‚qu'“ — na also, es geht doch! Übrigens habe ich dort den teuersten Wein meines bisherigen Lebens gekauft: Vino 95,8 Tinto 2007; Mallorca D.O. Binissalem und Vino 95,8 Blanco 2007; Mallorca D.O. Pla i LLevant für je 10 EUR die Flasche…
Zurück zum Mandelkuchen. Man (oder ich) denkt bei dem Stichwort „Mandelkuchen“ immer an was staubtrockenes! Naja, seit es Ikea gibt, denken vielleicht auch viele an den komprimierten Mandelkuchen aus der Presse. Jedenfalls ist die mallorquinische Version locker, leicht UND saftig!!! Einziger Wermutstropfen: Die dazu gereichte Sahne hat den Wetterumschwung von gestern kalt auf heute Sonnig leider nicht so gut überstanden Frown.gif
Und hier noch ein Perspektiv-Wechsel. Das Hotel, auf welches wir vom Balkon blicken, hat alle Zimmer nach vorne zu uns. Von hinten sieht es allerdings ganz anders aus. Vermutlich ist geplant, bei Bedarf ein spiegelbildliches Gebäude dagegen zu bauen.