2008-04-15

Kaum dass Marco auf der Insel angekommen ist, gibt es auch schon den nächsten Besuch: Reiko ist dienstlich auf Mallorca (ja, man glaubt es kaum…) auf einer riesigen Finca bei Alcudia. Und weil ihm schon nach 2 Tagen die Gruppendynamik zu Kopf gestiegen ist, haben wir ihm eine Nacht Asyl gegeben.

Reikos Wunsch ist es, mal so richtig spanisch und nicht touristisch essen zu gehen. Daraufhin entführen wir ihn ins Los Arcos. Der Klassiker, so zu sagen! Leider ist Juan nicht zugegen. Lecker sind die Chipirones aber dennoch!

Nach dem gemeinsamen Frühstück am Montag Morgen geht es aber leider schon wieder für mich und Reiko zur Arbeit. Zuvor gibt es aber noch mit dem riiieeesigen Fiat Ducato von Reiko eine kurze Fahrt durch Rattata mit der Besichtigung der beiden Strände…

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Ich glaube, jetzt ist es an der Zeit, dass ich gefälligst endlich mal Einzelheiten über meine (Tor-)Tour von Borstel nach Cala Ratjada niederschreibe!

Nachdem ich Hannover verlassen habe, bin ich ja erst einmal für eine Woche bei meinen Eltern. Die ganzen Bananenkartons und Möbel, die bei meinen Eltern und meiner Schwester Unterschlupf finden, müssen ja auch ordentlich verstaut und montiert (und so weiter) werden. Diese Woche in Borstel ist dann doch recht anstrengend aber ich bleibe im Zeitplan und habe am Abreisetag mein Auto bereits vollgepackt, um dann die lange Reise anzutreten.

Freitag, 11.4. mache ich mich um 10 Uhr in Borstel auf den Weg Richtung Hildesheim. Das Verladen meines Autos auf den Autozug beginnt laut Buchung um 13:20, aber ich möchte seeehr rechtzeitig da sein, um evtl. mein Auto günstig positionieren zu können, damit ich im Ankunftsbahnhof in Narbonne/Frankreich vielleicht den Zug schön zügig verlassen kann, denn dort bleiben mir ’nur‘ 4 Stunden Fahrtzeit für 257 km inkl. Entladezeit. In Hildesheim angekommen (2 Stunden zu früh) teilt man mir mit, dass meine Position vollkommen egal ist, weil unsere Transport-Wagen sowieso an einen Zug von Hamburg angekoppelt wird, und zwar hinten… *grummel*

Meine großzügige Wartezeit versüße ich mir dadurch, dass ich mich noch spontan mit Michael und Marita in Hildesheim treffen. Ein kurzer Anruf auf den Handys und schon klappts! Manchmal ist das Leben spontan!
Das Beladen an sich ist dann recht unspektakulär, jedenfalls für kleine Autos, denn für große ist der Platz doch sehr eingeschränkt. Der 5er BMW passt man gerade so eben zwischen die Spurbegrenzungen. Ich hingegen kann großzügig drauffahren 😉
Ich verlasse Hildesheim in einem Zugabteil mit 3 weiteren Reisenden und meinem Auto ein paar Wagen hinter mir. Als ich gerade dabei bin, eine SMS zu schreiben, dass mir die erste Etappe geglückt ist, kommt eine Durchsage im Zug: „Wegen Bauarbeiten in Frankreich verspätet sich die Ankunft in Narbonne voraussichtlich um 2 Stunden und 10 Minuten.“ Ähm, wir sind noch gar nicht so richtig losgefahren und dann fällt denen sowas ein? Kann einem das nicht früher mitgeteilt werden? Meine Fähre kann ich mir ja nun wohl von der Backe putzen, wie soll ich die denn noch erreichen? Und da ich ein Spezial-(günstig-)Ticket habe, verfällt das Ticket, wenn ich meine Fähre nicht erreiche und ich darf mir ein neues kaufen. *nochmal grummel* Ein Anruf im Reisebüro bestätigt mir meine Vermutung: Die Verspätung der Bahn ist sicherlich unschön, fällt aber in die Kategorie: „Pech gehabt!“. In die gleiche Kategorie fällt m.E. auch einer meiner Mitreisenden im Abteil: Während das recht junge und nette Rentner-Päärchen wirklich nett, witzig und kurzweilig ist, sitzt mir gegenüber ein Mensch Modell „Dittsche“. Bekannt? Dieser Mann weiß ALLES, alles BESSER und gibt zu JEDEM Thema seinen (größtenteils unqualifizierten) Senf UNGEFRAGT hinzu! Von seinen Erzählungen, was er wann schon alles wo erlebt hat, muss er ca. 250 Jahre alt sein. Eine Fundgrube an wichtigen Tipps, ohne die man eigentlich kaum durchs Leben kommt. Naja, ich habe ja auch nur 21 Stunden mit diesem (Alb-)Traum-Team vor mir…

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Wir kommen wie vorausgesagt um 12 statt um 10 Uhr in Narbonne an. Um 14 Uhr ist Beladeschluss an der Fähre und ich habe noch 257 km vor mir. Das Entladen des Autozugs dauert dann auch noch unerwartet lange, so dass ich gegen 13 Uhr Narbonne mit meinem Auto verlasse. Irgendwann wird mir ganz deutlich, dass ich niemals bis 14 Uhr die Fähre erreichen kann und entschließe mich daher, alles sehr locker und entspannt anzugehen. Meine neue Überlegung ist es, die Fähre um 23 Uhr zu nehmen. Die fährt 9 statt 4,5 Stunden. Gegen 16 Uhr erreiche ich den Hafen in Barcelona und erzähle der netten Dame an der Einfahrt zum Hafen, dass ich meine Fähre verpasst habe und gerne die um 23 Uhr nehmen möchte. Sie verweist mich in das Büro der Fährgesellschaft, welches ich auch sofort aufsuche. Ich gebe der Dame hinterm Schalter mein Ticket und sage ihr, dass ich gerne die nächste Fähre haben möchte. Sie tippert wie wild die Zahlen von meinem Ticket in den PC und druckt mir eine Bord-Karte aus. Auf der steht 16 Uhr. Ich denke, dass es sich um ein Missverständnis handelt, denn am nächsten Tag um 16 Uhr will ich ja nun nicht erst fahren. Auf meine Rückfrage antwortet die Dame, dass die Bord-Karte für DIESE Fähre JETZT ist (also meine ursprüngliche), denn sie hat Verspätung! Sollte ich tatsächlich noch meine Schiff erreichen? Gegen 16:30 ist es dann soweit: ich fahre mit meinem Auto auf die Fähre. Ich kann es kaum fassen!

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Wir starten mit 1 Stunde Verspätung gegen 17 Uhr, ich fahre dem Sonnenuntergang entgegen und erreiche um 21:30 Mallorca! Hinter mir liegen 36 Stunden Fahrt mit den unterschiedlichsten Verkehrsmitteln, den unterschiedlichsten Gefühlen und Stimmungen, vielen verschiedenen Reisenden und mitgenommen habe ich ein dickes Bündel Erfahrungen! Leider konnte ich während der Fahrt von Frankreich nach Spanien keine Fotos machen, ich musste mein Lenkrad gut festhalten… Aber alleine dieser Ausblick auf die Pyrenäen entschädigt für einen Großteil der Strapazen!

Was soll ich abschließend dazu sagen? Meine Überfahrt war der letzte Schritt im Projekt „Wir ziehen nach Mallorca“, vorausgegangen sind viele anstrengende Wochen und nun heißt es erst einmal, zu sich zu finden und am neuen Ort zu neuen Taten zu starten.

Und: es gibt ein neues PREISAUSSCHREIBEN! Der Preis ist wie gehabt (Erdbeerkuchen) aber das Ausschreiben ist neu (die Frage): In meinem Text ist ein blaues Foto, unten in der Mitte. Welches Lied der 80er ist darauf dargestellt? Tipp 1: Ich habe mit der Fähre Mallorca im Westen umrundet! Tipp 2: der klitzekleine helle Fleck ist wichtig!

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