2008-05-25

Heute ist die Anreise von Daniels Eltern. Die Wohnung ist geputzt, die Betten sind bezogen, der Mietwagen, um die Eltern abzuholen, wartet auf seinen Einsatz. Wir nutzen den Mietwagen und da wir nun schon mal in Palma sind, fahren wir nicht direkt zum Flughafen sondern ins Pueblo Espanol. Das Pueblo Espanol ist eine Sammlung von Nachbauten berühmter spanischer Bauten in etwas kleinerem Maßstab. So finden sich dort z.B. das Stadttor von Cordoba, Teile der Alhambra aus Granada und der Madrider Marktplatz.

Erstaunlich ist, das nicht der Eindruck von einem verkleinerten Nachbau entsteht! Die Alhambra z.B. haben wir vor einigen Jahren selbst besichtigt, der Nachbau im Pueblo ist natürlich kleiner, wirkt aber vollkommen originalgetreu. Eine Meisterleistung des Architekten! Die Bauarbeiten für das Museum (und den angrenzenden Kongress-Palast) begannen 1965. Danach wurde das ‘Dorf’ mehrfach verkauft und gehört inzwischen einer ‘privaten Investorengruppe’. Ob wohl daher ein bekanntes Immobilien-Unternehmen direkt zwischen den alten Häusern seinen Verwaltungs-Hauptsitz hat??? Wie dem auch sei: Ein Besuch ist lohneswert, zumal heute das Wetter durchwachsen war (Reiseleiter sprechen dann liebevoll von ‘Reisewetter’) und daher kein großer Besucherstrom die Idylle stört.

An dieser Stelle hat sich bereits mein neuer spanischer Personalausweis bezahlt gemacht, denn durch ihn spare ich den kompletten Eintritt von sage und schreibe 5 EUR!

Seit Jahren nutzen wir eine Hamburgeseria, um lecker und langanhaltend den Hunger in Palma zu stillen. Es handelt sich um eine Art Frittenbude, in der es aber immer sehr lecker ist und die sich direkt an unserem Stamm-Parkplatz befindet. Leider hat sie heute zu 🙁 Aber Daniel hat eine ausweich-Idee: Vor dem Besuch des Pueblos gehen wir in ein asiatisches Fliesband-Restaurant. Nicht bekannt? Feine Sache! Das Essen kommt auf sehr kleinen Tellern immer fein frisch an einem vorbeigefahren! Man muss nur noch zulangen, wenn das richtige vorbeifährt. Ein gemütliches und abwechslungsreiches Essen! Und preiswert auch, kostet nämlich nur 8,90€ bis man satt ist.

Aber unser Hauptreiseziel an diesem Tag sollen weder Palmas Museen noch Hamburgeserias sein, sondern gegen 16:45 der Flughafen, denn dann treffen Daniels Eltern ein. Ähm, oder doch nicht? Ein kurzer Anruf der Eltern gegen 14:00 von unterwegs (Zürich) klärt uns auf, dass der Flieger von Hannover nach Zürich Verspätung hat und daher der Flieger von Zürich nach Palma nicht mehr erreicht werden kann. Doch dafür gibts eine einfache Lösung: Von Zürich fliegt man nach London (!), um danach nach Palma zu fliegen. Mallorca ist ja so nah, nur 2 Flugstunden von Hannover. Denkste! Im Flug der Eltern war wohl eine Europa-Reise mit drin! Nun, natürlich verzögert sich auch die Ankunft in Palma, und zwar um schlappe 9 Stunden! Wir beschließen, dass wir zurück nach Cala Ratjada fahren, um nachts erneut aufzubrechen, wenn die Eltern ankommen. Neu geplante Ankunft ist 1:45 Uhr. Daniel ist dann also bei sehr schlechtem Wetter (durchgehendes Gewitter mit starkem Regen) nachts erneut losgefahren. Zum krönenden Abschluss sei gesagt, dass das Gepäck der Eltern natürlich nicht den Umweg mitgemacht hat! Daniel schlug mit seinen Eltern gegen 4:00 bei uns in der Wohnung ohne Gepäck auf. Was für eine Reise!

Dass die Reise meiner Eltern abenteuerlich war, muss wohl nicht weiter erwähnt werden. Alleine die Route spricht schon für sich. Um da noch etwas mehr Würze dazu zu geben, sei nach erwähnt dass sowohl der Flughafen Zürich als auch London nicht im Schengener Abkommen sind, so dass beim Durchchecken jedes Mal erneut die ganze Sicherheitsprozedur durchgeführt werden muss. Und bei diesen drei Checks (Hannover, Zürich, London) werfen die Sicherheitsbeamten jedes Mal besonderes Augenmerk auf die Laufgewichte und den Kuchen, den Muttern mit gebracht hat.

Und besonderes Augenmerk heißt in diesem Falle:

  • dreifaches Durchleuchten
  • öffnen des Gepäcks durch Sicherheitsbeamte
  • gezieltes untersuchen der corpi delicti mittels Sprengstoffdetektoren!

Um dem ganzen noch ein i-Tüpfelchen aufzusetzen muss ich tags (bzw morgens) darauf noch meine Arbeitskollegin Sigrun zum Flughafen fahren. Abfahrtszeit in Cala Ratjada: 0645 Uhr. Das war eine kurze Nacht!!!

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert