2008-09-07
Pina
Unsere Inseltour in das ursprüngliche Mallorca führt uns auch nach Pina. Diese kleine Dorf (492 Einwohner) besticht durch einige nette Besonderheiten. Die kleine Kirche ‘Sants Cosme i Damià’ ist wirklich sehenswert. Wenn sie verschlossen ist, fragt man nett in der Bar nebenan und dann bekommt man den Schlüssel oder es wird einem aufgeschlossen. In der Kirche ist es dunkel, als wir sie betreten. Und wenn man aus der Sonne kommt umso mehr. Nach einigen Minuten erleuchtet uns die Bar-Besitzerin die Kirche und dann geht in der Kirche die Sonne auf! Ich habe noch nirgends auf der Insel soviel Deckenmalerei gesehen! Lediglich eine Kapelle im Pueblo Espanol hat mehr, aber dabei handelt es sich um einen Nachbau einer Kapelle vom Festland. Jedenfalls ist die Kirche sehr schön und die Gastwirtin bittet nach der Besichtigung um eine kleine Spende für die Kirchengemeinde. Ich finde: gut angelegtes Geld! Auf Touristen wird man hier übrigens selten treffen. Auch die Bar macht beim betreten einen wirklich ursprünglichen Eindruck. Uns fällt auf, dass immer nach einigen Minuten eine Kuhglocke aus der Bar erklingt. Die Erklärung: Immer wenn jemand Trinkgeld gibt, wird die Glocke geläutet. Vor der zweiten Bar am Platze steh dann noch ein wundersames Gefährt. Fraglich ist, ob der Wehrmachtshelm auch aus dem Baujahr diese Mopeds stammt…
Valldemosa
Ansonsten ist in Valldemosa Markt. Das bedeutet zum Einen, dass ein öffentlicher Parkplatz weg fällt und zum anderen, dass noch mehr Autos als sonst das Bergdorf überfluten! Wir finden dennoch einen kostenlosen (!!!) Parkplatz beim Friedhof und erkunden die Stadt. Durch den Regen ist das Pflaster aus Natursteinen überaus rutschig geworden! Die Bewohner sind sich dessen bewusst und legen daher Teppiche aus, um die Rutschgefahr zu mindern!
Dass es die Spanier mit Sicherheitsbestimmungen nicht so ganz ernst nehmen, wissen wir in der Zwischenseit ja schon. Der Ursprung könnte aus Valldemosa stammen, wo wir diese doch wirklich geniale Treppe finden!!!
Warum fährt man nach Valldemosa? Richtig, weil Frederic Chopin und seine Freundin George Sand dort einen Winter in einem Kloster verbracht haben, und man das unbedingt mal gesehen haben muss! Aber ähnlich wie Chopin 1838 ergeht es auch uns heute: Das Wetter ist schlecht und wir stoßen auf verschlossene Türen! Die Beiden sind damals sehr lange über die Insel herum geirrt, bis sie schließlich in der Kloster-Kartause von Valldemossa zähneknirschend und wenig herzlich aufgenommen wurden.
Wir dagegen werden nicht aufgenommen. Es ist Sonntag, und wenn dort ein Schild mit Öffnungszeiten neben der Kasse hängen würde, dann könnte man lesen, dass es Sonntag Nachmittags keine Führungen gibt. Schade eigentlich! Da müssen wir noch mal wieder kommen.
Nichts desto trotz spazieren wir bei Regenwetter durch den Klostergarten und lauschen dem einsamen Gitarrenspieler im saftigen Grün. Alleine deswegen schon hat sich der Besuch meiner Meinung nach gelohnt!
Auch Valldemosa hat ein Waschhaus, welches früher die Tagespresse ersetzt hat. Jedoch muss man sagen, dass das Waschhaus von Soller doch wesentlich eindrucksvoller ist und auch heute noch als Treffpunkt für Jugendliche fungiert…
Mit viel Kraft und Mühe können wir meine Mutter zurückhalten, ihr das Wipp-Express aus der Hand zu nehmen und sie davon abhalten, diese Wasch-Stelle live auszuprobieren 🙂
Deja
Die Dörfer im Nordwesten der Insel haben ein vollkommen anderes Flair als die im Nordosten oder im Süden der Insel. Leider sind sie aber auch vollkommen touristen-überlaufen. Schade eigentlich, aber der Anspruch, einziger Tourist in einem Touristengebiet zu sein, hat noch nie funktioniert, wie denn auch!? Die Aussichten sind jedenfalls fantastisch und wir speisen in einem Restaurant, welches wir im letzten Jahr nach langer Suche mehr oder weniger zufällig entdeckt haben.