Heute ist der erste Tag, an dem wir mit unserem gemieteten Auto gemeinsam die Insel etwas erkunden wollen.
Heute ist aber auch der Tag, an dem Papa 65 Jahre alt wird! Es war gar nicht so einfach, einen gescheiten Kuchen zu organisieren. Mit solcher Art Süßwaren haben es die Spanier nämlich nicht so. Schlussendlich werden wir im Supermarkt fündig und erstehen ein fruchtig-sahniges quadratisches SÜSSgebäck. Die Betonung liegt auf „süß“. Naja, also wenn es sich vermeiden lässt, sollte man davon die Finger weg lassen.
Und hier ist das kleine Raumwunder. Ein Opel Zafira. Von außen nicht größer als ein herkömmlicher Kombi. Innen passen aber bis zu 7 Leute rein — und das auf vollwertige Sitze! Okay, etwaiges Gepäck darf dann nicht mehr viel dazu kommen. Aber für den Tagsausflug brauchen wir ohnehin nicht viel. Und von der Spritzigkeit ist der Diesel auch schwer in Ordnung: auch die Berge können ihm nichts anhaben!
Es gibt immer wieder schöne Fotos, die so bezeichnend die Allgemeingültigkeit darstellen. So z.B. dieses hier im Auto: Daniels Vater erläutert aufmerksam Geschichten und Erfahrungen aus seinem Leben, mein Vater hört sich eben diese Geschchten aufmerksam und pflichtbewusst an, meine Mutter beobachtet die Szenerie aufmersam mit verschränkten Armen und einem Schmunzeln und Daniels Mutter macht die Augen zu und erlebt die Geschichten evtl. noch als Hörspiel.
Soller
Das erste Ziel ist Soller. Wir fahren ein mal quer durch über die Insel um dann unter den Bergen hindurch durch den kostenpflichtigen Tunnel in Soller anzukommen.
Aber zunächst einmal geht es runter nach Port de Soller. Dort geht es hinauf zum linken Leuchtturm (beim rechten waren wir noch nie — sollten wir bei Gelegenheit auch mal nachholen). Von dort aus hat man nämlich den klassisch-schönen Ausblich auf den gesamten Hafen. Ferner ist dort oben übrigens ein Ausgangspunkt für Wanderungen über die gesamte Insel!
So, und an dieser Stelle entsteht schon mal das erste Gruppenfoto! Und nein, der Apparat steht nicht schief, die Straße ist einfach so steil! Vor einem Jahr hat da Bianca schon ihren ersten Herzinfarkt bekommen…
Und hier ist sie nun: Die Bimmelbahn! Unser beider Eltern sind noch nie damit gefahren und das Schauspiel des alten klapperigen Wagen, der sich zunächst einmal mühevoll die Berge rund um Soller hinauf winden muss, beginnt! Danach folgen diverse kurze und natürlich DER lange Tunnel von etwa 3 km Länge, durch den man ein mal hindurch schauen kann!
Enden tut die abenteuerliche Fahrt, wo noch Metall auf Metall quietscht, in Palma an der Plaza Espanya. Und was haben wir all die Jahre zuvor immer an dieser Stelle gemacht? Genau, wir sind in unsere Lieblings-Frittenbude gegangen. Und genau das steht auch jetzt auf dem Programm: Mittagessen in der Hamburgueseria! Da die beiden Betreiber mit einem Ansturm von 6 Personen nicht gerechnet haben, geben wir unsere Bestellung auf und machen uns dann noch auf einen kurzen Stadtbummel für ein Stündchen.
Das Mittagessen ist lecker — wie immer! Neu ist allerdings, dass wir vom Chef nach dem Essen und dem Cafe noch auf einen alkoholfreien Chupito (ein Verdauungsschnapps) eingeladen werden! Na, da haben sich die Betreiber wohl über unseren Besuch genau so gefreut, wie wir über das Essen!
Die Rückfahrt von Palma nach Soller erfolgt dann, wie sollte es anders sein, mit dem Linienbus. Nicht durch den Tunnel, sondern über Valldemosa und Deja durch die Berge. Der Klassiker halt.
Aus unerfindlichen Gründen gibt es keinerlei Fotos von der Hamburgueseria und von der Busfahrt Frown.gif
Wieder in Soller angekommen geht es wieder Heimwärts. Allerdings nicht auf dem direktesten Wege, sondern schön durch die Berge hindurch. Der Weg führt nämlich vorbei an den beiden Stauseen Cuber und Gorg Blau, die beide fast vollständig gefüllt sind (nämlich zu 78 % und 84 %).
Das Kloster Lluc
Das Kloster Lluc
Definitiv immer wieder eine Reise wert. Selbst wenn man es schon gesehen hat. Die aus schwarzem Mamor bestehende Madonna ist einfach faszinierend in der kleinen Kapelle. Vorteilhaft ist es übrigens wenn man relativ spät dort aufschlägt, wenn die Reisebusse abgefahren sind. Dann hat man in der Kirche auch seine Ruhe und kann die Stimmung in sich aufsaugen…
Die Statue ist übrigens auf einem drehbaren Podest gestellt, so dass sie zu Gottesdiensten dann nach vorne in die Kirche gedreht werden kann. An sonsten schaut sie nämlich nach hinten in die kleine Kapelle, in der an der Wand die Wappen aller Kommunen Mallorcas hängen — in alphabetischer Reihenfolge, falls man etwas sucht.
Übrigens hat DER Gaudi bei der Gestaltung der Kuppel der Kirche seine Finger mit im Spiel gehabt. So ganz glauben kann man das nicht, aber dieser Telefonhörer an der Wand hat genau das erzählt…
Ein weiterer Vorteil einer späten Anreise ist, dass man ohne größeren Flüssigkeitsverlust hinauf zum Kreuz gehen und von oben die Aussicht auf das Tal genießen!
Übrigens bin ich auch auf einem der beiden Fotos drauf 🙂
Das schöne an Lluc ist, dass es als Pilger-Kloster auch einen Blick hinter die Kulissen erlaubt! Sei es in die Pferdeställe mit den Futter-Trögen oder aber die riesige Pilger-Küche, in der ich auch schon mehrfach gespiesen habe.
Abschließend hier noch mal die Übersicht über den ersten Familien-Ausflug.
Der Tag endet übrigens im Restaurant Los Arcos, wo wir Papas Geburtstag in kulinarischer Hinsicht ausklingen lassen. Mit Mühe und not quetschen wir uns an den im ansonsten restlos belegten Restaurant an den letzten freien Tisch — Spanien total!
Juan wird dann auch noch schnell die ganze Familie vorgestellt und als dieser das Wasser für Waltraut vergisst, sagt er nur: „Oh, entschuldigung, Mama!!!“ Wir sind zuhause…