2008-11-20

Heute ist ein ruhiger Tag, man kann ja auch nicht jeden Tag unterwegs sein. Doch, meine Schwester und mein Schwager können das. Und was wir in 5 Jahren Besucher-des-Nord-Ostens noch nicht geschafft haben, das schaffen die heute und besuchen die Höhlen von Artà. Sie sind sehr begeistert, aber ich glaube, noch begeisterter sind sie von Canyamel als Ort. Nächstes Mal werden sie wohl dort Urlaub machen. Pöh, uns doch egal :o) In der Zeit habe ich Oma bei mir zu Besuch, denn die Höhlen sind mit dem Rollstuhl nun wirklich schlecht. Ich meine, wir haben ja nun schon vieles möglich gemacht… Macht aber nix, denn so haben wir mal Zeit und Ruhe für interessante Gespräche zwischen Enkel und Großmutter. Und mal Hand aufs Herz, wann hat man sonst dafür mal schon so richtig Zeit. Gegen Abend findet sich dann der Rest der Familie ein und wir holen uns von einem der wenigen geöffneten Läden hier etwas typisch mallorquinisches: Döner! Um das mallorquinische oder spanische Flair aber ein wenig zu wahren gibts zum Nachtisch aber noch einen Flan original spanisch serviert, nämlich auf einem Teller gestürzt…

… und das Patent mit dem Nebenluft-Einlass kennt so manch Spanien-Erfahrene noch nicht!

2008-11-19

Leider befindet man sich hier im Nordosten der Insel ein wenig weit weg von den großen Touristenattraktionen und man muss eigentlich fast immer 1 Stunde Fahrt in Kauf nehmen, wenn man etwas besichtigen möchte. Der Nordosten mit Arta und Capdepera ist nämlich schnell abgegrast und so fahren wir heute mal nach Palma. Denn ein Mallorca-Urlaub ohne Palma ist kein Mallorca-Urlaub (Übrigens ist die offizielle Bezeichnung seit ca. 1 Woche nicht mehr ‘Palma de Mallorca’ sondern nur ‘Palma’, so die Inselregierung). Palma ist uns schon recht gut bekannt, aber einen Tagesausflug mit rollstuhlgerechtem Programm haben wir auch noch nicht gemacht. Wir fahren das Parkhaus unterhalb der Kathedrale an und schaffen es von dort tatsächlich ohne Stufen bis hoch hinein in dieselbe! Wir sind mit 6 Personen, zahlen dort aber nur 3 x Eintritt. Wie praktisch: Daniel als Resident ist frei, Oma im Rollstuhl ist frei und ich sehe schon so schlapp vom Schieben aus, dass ich wohl aus Mitleid freien Eintritt bekomme (offiziell nennt man das dann ‘Begleitperson’).

Obwohl wir die Kathedrale schon öfter gesehen und besucht haben, ist es immer wieder beeindruckend und Oma ist sowas von den Socken. Sie hat bedenken, abends nicht einschlafen zu können, weil es soooo wunderschön ist! Von dort geht es weiter durch die Altstadt in unsere Stamm-Hamburgeseria ‘Augusta’ direkt hinter dem Bahnhofs-Parkplatz. Dort kennt man uns schon und da wir bislang über das Jahr verteilt mit so vielen Familienmitgliedern dort waren, denken die dort bestimmt, dass wir ein kleines Reiseunternehmen mit Stadtführung besitzen.

Interessant war auch wieder die wohl inzwischen fertig gestellt Weihnachtsbeleuchtung, so z.B. die zur Kugel gewickelte Lichterkette oder die Glühlampen, die sich alle an einem Mast treffen. Na, wenns da nicht warm wird…

Von dort wieder zurück gehts zum letzten Highlight des Tages: das Hotel Horizonte mit seinem einmaligen Ausblick über der Bucht von Palma.
Als wir abends wieder in CR ankommen, sind wir doch recht erschlagen, denn ein Tag Palma ist nun mal anstrengend…

2008-11-18

Heute fahren wir nach Artà, weil die Besichtigung der Burg ein Pflichtprogramm darstellt und weil diese Besichtigung auch mit dem Rollstuhl mit Oma möglich ist. Die Burg mit der darin enthaltenen Kirche ist immer wieder sehenswert.

Für das Nachmittagsprogramm haben sich meine Schwester und Schwager etwas Besonderes ausgedacht: Wir wollen die Gegend um Cala Rajada hoch zu Ross erkunden und zwar mit mir zusammen! Also besuchen wir die Rancho Bonanza und machen einen geführten Ausritt. Ich für meine Person habe noch nie auf einem Pferderücken gesessen und bin natürlich entsprechend aufgeregt. Deshalb gibt es davon vor lauter Aufregung auch kein einziges Bild. Leider bringt der Ausritt nicht so recht da Gefühl des Malboro-Mannes und der großen unbeschwerten Freiheit mit sich, denn einige Sachen gestalten sich recht schwierig. Meine Schwester, die seit 30 Jahren reitet und schon einige Erfahrung gesammelt hat, bekommt ein Pferd, was nach einigen Minuten ein Bein nicht mehr bewegen will/kann, weil es sich im Rücken etwas eingeklemmt hat. Den darauf folgenden Pferdetausch nehme ich als Anlass, wieder zurück zur Reiterbasis zu gehen, weil ich mich einfach nicht so recht wohl fühle auf einem Pferd. Is halt eine Erfahrung, die man machen muss. Meine Schwester und Schwager reiten aber weiter Richtung Sonnenuntergang, müssen aber aber noch weitere Erfahrungen machen. Das Austausch-Pferd meiner Schwester meint, dass es sich in den Dünen mal eben schnell im Sand wälzen muss. Schade allerdings, wenn noch ein Reiter drauf sitzt. Gottseidank ist meine Schwester erfahren im Umgang mit Pferden und kann der sich wälzenden Masse entkommen. Das Pferd meines Schwagers ist teils etwas schreckhaft und eigenwillig und deswegen kommt bei ihm auch nicht so recht ein Gefühl der Sicherheit auf. Auch die Anführerin der Gruppe ist sehr mit ihrem nervösen Pferd beschäftigt… Tja, was soll ich sagen: Ich bin froh, dass ich mich auf mein Bauchgefühl verlassen und den Rückzug angetreten habe. Denn die technische Ausstattung (Pferde und Zubehör) waren zwar durchaus in einem sehr guten Zustand, aber ein Pferd ist eben ein Tier mit einem eigenen Kopf und einem eigenen Willen. Für Anfänger eine durchaus schwierige und vielleicht auch nicht ungefährliche Situation… Das Leben ist nunmal kein Ponyhof!

Heute Abend gehen wir ins Los Arcos. Zugegeben: Das Essen ist hier Oma-gerechter als z.B. den Abend zuvor. Leider ist es da aber auch ein wenig lauter, da es eben eine typisch spanische Bar ist, die einige Phon mehr hat, als wir Restaurant-Lautstärke eigentlich gewohnt sind. Aber das Essen war wieder lecker und Juan hat uns auch wieder super bedient!

2008-11-17

Den heutigen Tag nutzt meine Familie, um Capdepera und den Leuchtturm zu erkunden. Sie sind echt begeistert. Is ja auch schön hier… Heute Abend werden wir das La Bodeguita besuchen. Im Sommer hats meiner Familie und mir gut gefallen, da haben wir im Hinterhof gesessen. Jetzt sitzen wir drinnen und man muss sagen, man sitzt dort sehr gemütlich! Und noch besser: Ich bekomme meinen entcoffeinierten Espresso dort (quasi: Espresso Hag) und selbiger ist auch deutlich so gekennzeichnet.

2008-11-16

Als wir damals meiner Schwester von unseren Umzugsplänen berichtet haben, war eine ihrer ersten Anmerkungen: Dann kommen wir dich mit Oma besuchen! Oma wollte denn so recht nichts davon wissen, denn wenn man mit 82 Jahren noch nicht das eigene Land verlassen hat, geschweige denn in einem Flugzeug gesessen, dann mutet Mallorca wie eine Insel auf der anderen Seite der Welt an. Aber wer meine Schwester kennt, der weiß wie unglaublich beharrlich sie sein kann und ihre Mühen zeichnen sich nun aus! Heute reisen Oma mit meiner Schwester, ihrem Mann und einer guten Freundin und Nachbarin der Familie an. Alles was wir hier vor Ort erleichternd organisieren konnten, das haben wir gemacht und auch nach Deutschland haben wir notwendige Tipps zur Organisation weitergegeben, so z.B. dass es möglich ist, sich über die Fluggesellschaft einen Rollstuhl am Flughafen zu mieten. Der Flughafen in Palma ist ja nun wirklich weitläufig. Aber das das hier in Spanien so wirklich klappt, Oma mit einer Hebebühne extra aus dem Flugzeug ‘geladen’ wird und sogar ihre Gehilfe (Rollator) schon aus dem Gepäck gepult wurde und sofort zur Verfügung steht, das finden wir erstaunlich!

Nach so einer langen (und vor allen Dingen: frühen Anreise!) soll der Tag hier mit einem Frühstück starten, was wir natürlich schon vorbereitet haben. Und was nicht fehlen darf, sind die lieben Geschenke, die die Gäste mitbringen. Und dann starten wir auch schon unsere Fremdenführung durch den Ort. Die erste Quiz-Frage ist, was es mit diesen braunen Schoten auf sich hat. Kurz erläutert: Die Schoten vom Johannisbrotbaum haben kleine Kerne, die gemahlen als Verdickungsmittel in der Lebensmittelindustrie genutzt werden. Darüber hinaus hat man früher festgestellt, dass die Kerne ausgewachsen fast immer ein identisches Gewicht von 0,2g haben. Und da es früher keine Waagen mit solch einer Genauigkeit gab, musste dieses ‘Standardgewicht’ für das Maß von Diamanten (1 Karat) herhalten.

Dann gehts im Rollstuhl (der eine große Erleichterung für die weiten Wege im Ort darstellt) weiter Richtung Son Mol und Hafenpromenade. All diese neuen Eindrück führen unweigerlich zu einem Gespräch zwischen Großmutter und Enkel. Von da gehts weiter an der Promenade und auf ein Pa amb oli ins Los Amigos. Nach so viel frischer Luft und einer fast durchgemachten Nacht machen wir uns nur noch auf einen kurzen Abstecher Richtung Cala Agulla.

2008-11-15

Bereits Anfang Oktober haben wir von Don Tony und Iris bei deren Besuch original Elisenlebkuchen aus Nürnberg mitgebracht bekommen. Nachdem diese lange genug gezogen und gereift sind, haben wir uns nun entschlossen, die Tüte zu öffnen, nachdem wir sie zunächst, nach Anleitung von Don Tony, an Zimmertemperatur gewöhnt haben.

Auch wenn wir keinen Glühwein haben, so sind die Lebkuchen doch oooberlecker!!!

Einen gaaanz lieben Dank von uns an Euch zwei! Wir werden bei jedem Lebkuchen an Euch denken…

2008-11-14

Wieder mal ein Sonntagsrätsel (schon am Freitag :o) ):

Und wer kann uns denn wohl sagen, was es hiermit auf sich hat??? Meine Schwester lies sich durch die Form irritieren, daher nochmal in anderer Form!

Heute wollen wir eigentlich ein Feierabend-Bierchen im ‘Café del Sol’ trinken. Leider ist dort aber geschlossen (es gehen Gerüchte eines nicht vorhandenen Koches…) und somit gehen wir eben ins ‘Bar Nou II’, trinken dort ein Weinchen, naschen ein wenig am Schinken und kaufen ein décimo (Zehntel-Los) der Weihnachtslotterie. Preis: 23€. Die setzten sich zusammen aus fixen 20€ Lospreis für ein Zehntel-Los und in diesem Fall 3€ willkürlichem Aufschlag der jeweiligen Bar. Apropos ‘Rätsel’. Wir können jetzt schon rätseln, ob unser Los der Weihnachtslotterie wohl ein Gewinn werden wird! Also, falls ab dem 22. Dezember hier im Tagebuch nichts Neues mehr erscheint, dann könnt ihr euch eure Gedanken machen Smile.gif Wahrscheinlich haben wir dann keine Zeit mehr fürs Tagebuch, weil wir mit der Einrichtung unserer neuen Finca sehr beschäftigt sind… Zur Funktion der Weihnachtslotterie bemühe ich mal eine Anleitung, die Daniel zusammengefasst hat:

Jedes Jahr am 22. Dezember ist es wieder so weit: Ein ganzes Land ist in Aufruhr! Und das, weil die größte Lotterie der Welt wieder die Gewinner ermittelt!!! Und jedes Jahr wieder dieselbe Frage, wie diese Lotterie eigentlich funktioniert. Dabei kann man diesen Mythos auf nur wenige Zeilen zusammenstreichen und dann wird es eigentlich recht einfach!

  • Es gibt 195 Serien
  • In jeder Serie gibt es 85.000 Lose mit einer eindeutigen Nummer.
  • Mit anderen Worten: Jede Nummer gibt es 195 Mal
  • Ein Los kostet 200 EUR, die ganze Serie einer Nummer demnach 37.000 EUR
  • Man kann auch Zehntel-Lose zu 20 EUR kaufen!
  • Das gesamte Volumen der Lotterie beträgt also 3.145.000.000 EUR (3 Milliarden Euro!!! — Damit ist es die größte Verlosung der Welt!)
  • 70% davon kommen zur Ausspielung: 2.201.500.000 EUR (2 Milliarden Euro!!!)
  • In Deutschland kommen bei den staatlichen Lotterien übrigens nur etwa 50% zur Ausspielung
  • Diese werde auf 24.667.900 Gewinne verteilt. Der Hauptgewinn sind dabei 3 Millionen EUR.
  • Die Auslosung erfolgt über zwei Lostrommeln: Eine Trommel mit Kugeln der Losnummern und eine Trommel mit Kugeln der Gewinnsumme.
  • Die jeweils zwei gleichzeitig gezogenen Kugeln werden dann von Kindern laut vorgesungen.
  • Die ganze Veranstaltung dauert knapp vier Stunden!

Gar nicht sooo schwer, oder? Das Problem ist nur, dass man diesen singenden Kindern keine vier Stunden zuhören kann…

2008-11-13

Stromausfall auf Mallorca. Und wie schrieben wir schon so weise? Entweder er ist flott wieder da oder lässt Stunden auf sich warten. Heute war zweiteres der Fall: 2 Stunden und 11 Minuten. War aber gar nicht so schlimm, denn unser Herd funktioniert mit Gas und sogar unsere Gastherme zündet batterie-betrieben! Wir sind erstaunt! Allerdings heizen funktioniert nicht, dafür brauchen wir dann doch Strom. Wollen wir also hoffen, dass der Strom nicht mal längere Zeit wegbleibt, denn bei 12 Grad Außentemperatur fangen wir doch mal an, die Heizung zu nutzen. In der Zeitung steht übrigens am nächsten Tag, was der Grund war und welche Auswirkungen der Stromausfall hatte und das auf über 6 Seiten. Ein Bild zeigte die verschiedenen Gemeinden der Insel mit den Uhrzeiten, wann der Strom wiederkam. Zusammen mit Menorca war Capdepera (unsere Gemeinde) als einzige Gemeinde ab 15 Uhr wieder mit Strom versorgt. Andere Gemeinden mussten bis 19 Uhr und länger warten…

2008-11-12

Alles was im echten Leben passiert, das passiert auch im Urlaub. Naja, im Urlaub sind wir zwar nicht, aber ich will damit sagen, dass hier die gleichen Dinge passieren wie im Leben in Deutschland. So z.B. mein Auto, das wir heute sehen, als wir vom Walken wiederkommen. Tür aufgebogen, Scheibe kaputt. Und was wurde geklaut? Nix, war ja auch nix drin im Auto. Insofern vollkommen unnütze, diese Aktion. O.k., also die Guardia Civil angerufen, die nach ca. 30 Minuten auch schon kommen. Naja, man muss Verständnis dafür haben, dass die hier nicht alle Straßen und Hotelnamen kennen können. Angeblich haben sie ja 30 Minuten suchen müssen. Sie schauen sich den Schaden an, nehmen alle Daten auf und verweisen uns an das Büro der Guardia Civil hier am Hafen. Dort sind wir dann auch, nachdem wir unseren zweiten Kaffee getrunken haben (einen haben wir beim Warten auf der Straße getrunken, den zweiten dann zwischen Guardia Civil Straße und Guardia Civil Hafen). Die Herren am Hafen schauen sich das Auto an, können aber leider keine Anzeige aufnehmen, weil erst geklärt werden muss, ob der Schaden größer oder kleiner als 400€ ist. Scheinbar hängt davon die Anzeigenkategorie ab: unter 400€ kleine Straftat, über 400€ große Straftat. Wir bringen also mein Auto zur Werkstatt und fordern einen Kostenvoranschlag an, damit wir dann zumindest heute Abend endlich die Anzeige gegen unbekannt erstatten können. Ich denke/hoffe, dass meine Versicherung den Schaden entsprechend begleichen wird, aber sowas ist einfach nur ärgerlich und vollkommen sinnlos. Wem ist damit geholfen? Natürlich halten wir euch über Neuigkeiten auf dem Laufenden. (Ich habe eben mal nachgeschaut: Vor fast genau 2 Jahren (10.11.2006) wurde mein Auto in Hannover aufgebrochen.)

2008-11-11

Aber jetzt: Endlich hat die Frittenbude auf und das finden wir heraus, als ich Daniel als Überraschung von der Arbeit abhole und wir eben schauen, ob wir heute Glück haben, denn vor ein paar Wochen hatten wir ja eher Pech. Das lag aber daran, dass Sonntag war. Was wir uns allerdings verkneifen ist es, danach einen Kaffee im ‘Treff Robert’ zu trinken, denn dort ist heute seit 11 Uhr 11 Karnevalsparty.

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