2008-05-03

Samstag ist Markt in Cala Ratjada. Auf dem Einkaufszettel stehen heute, wie eigentlich jede Woche, Orangen. Ich muss feststellen, dass im Vergleich zu meiner ersten Woche der Preis pro Kilo von 0,50 EUR auf teilweise über 0,80 EUR gestiegen ist! Vicente sagt dazu nur: „Die sind nicht teurer geworden, die waren anfangs nur billiger!“ Auch ne Sichtweise…

Wir haben uns angewöhnt, in der Karaffe mit dem Wasser zwei Scheiben Zitrone zu legen um dem Ganzen so einen etwas frischen Geschmack zu geben. Sehr empfehlenswert. Allerdings muss die Zitrone nach 3 Tagen ausgetauscht werden, da sonst die Bitterstoffe mit ausdiffundieren, und dann schmeckt es nicht mehr.

Die Version 2.0 ist seit heute Ingwer. Mal sehen, wie das schmeckt. Frisch riecht er ja auf jeden Fall! Nur, was heißt Ingwer auf Spanisch??? Naaa, wer weiß es, wer weiß es? gengibre Eine entfernte Verwandschaft zum englischen ginger ist erkennbar…

Und wenn man schon mal auf dem Markt ist, kann man gleich noch etwas einheimisches zum Frühstück mitnehmen: churros

Rein diätetisch, versteht sich, und nahezu fettfrei! Dafür aber unheimlich lecker!!!

Ferner waren wir noch „normal“ einkaufen. In allen drei Supermärkten im Örtchen. Auf der Suche nach Margarine. Die Spanier sind ohnehin nicht so für Margarine zu haben. Das macht es nicht einfacher. Dazu kommt noch der sich immer weiter ausdehnende Sonnenblumenöl-Skandal, der mittlerweile auch die Margarine erreicht hat. Die Preise für ein Pfund belaufen sich auf bis zu 2,50 EUR. Da muss der Becher irgendwie aus Gold sein. Das derzeitige Minimum beträgt 0,70 EUR.

Beim Trinkwasser gibt es ähnliche Schwankungsbreiten: 0,30 EUR – 0,80 EUR für den 5-Liter-Kanister. Zum Thema Trinkwasser noch eine Anmerkung: Ja, auf Mallorca kann man das Wasser aus der Leitung problemlos trinken, ohne danach eine Woche im Krankenhaus zu verbringen. In Nubien ist das ja etwas anders… Man kann es trinken, wenn es einem denn schmeckt! Das Wasser ist hier merklich (wenn auch im Vergleich zu anderen spanischen Regionen dezent) gechlort. Ferner wird es in der Hauptsaison mit Salzwasser gestreckt. Es schmeckt im Hochsommer also leicht salzig. Außerdem ist es sehr kalkhaltig!

An dieser Stelle ist wohl jedem die Lust am Trinken aus dem Hahn vergangen. Daher dann doch der Gang zum Supermarkt und das Geschleppe der Kanister in den 3. Stock. Aber schleppen bin ich ja mittlerweile gewohnt!

Zum Kochen verwendet hier übrigens jeder Leitungswasser! Außer beim Kaffee kochen. Der schmeckt nun wirklich nicht mit Leitungswasser. Außerdem bräuchte man dann monatlich eine neue Maschine.

Und noch etwas zum Thema Wasser: Von dem Wasser, was die Versorger im Wasserwerk in die Leitungen rein pumpen, kommt etwa 50% bei den Verbrauchern an! Der Rest geht im maroden Leitungsnetz verloren und versickert im Boden. Und das auf einer Insel, die schon seit ewig auf „Pump“ lebt und Frischwasser vom Festland anliefern lässt…

Gegen Abend machen wir noch einen kleinen Spaziergang an der Strandpromenade. Obwohl es gar nicht windig ist, genießen wir lange das Schauspiel der Wellen an der felsigen Küste und später noch das Schauspiel der Wellenreiter am Strand von Son Moll ;o)

2008-05-02

Unser Klassiker zum Frühstück: Espresso mit Mayo! Was könnte das wohl sein???

Heute verspricht ein guter Tag zu werden! Der Weather-Boy ist zum ersten Mal mit T-Shirt unterwegs!!! Okay, zugegebenermaßen haben wir den Sensor aus der geschützten Ecke im Balkon raus geholt, und an eine bessere Ecke gestellt. (Aber immer noch im Schatten, wie sich das gehört!)

2008-05-01

In einem sind die Spanier den Deutschen Service-mäßig mindestens voraus: Nachdem das Auto abgeschleppt wurde, ziert immerhin ein kleiner Hinweis den Straßenrand!

„Suchen Sie das mal in Deutschland!“

Wie hatte ich nicht noch herrlich gelästert, dass es manche Menschen nicht hinkriegen, die einfachen Parkregeln zu beachten. Wir haben also schön in den Mai getanzt und der Mai beginnt bekanntlich mit dem 1. Ich sagte dann morgens noch mehrfach zu Daniel, dass auf der Straße ordentlich was los ist, weil die Busse wieder kaum durchkommen. Aber ICH stehe ja richtig. Als es dann sehr laut wird draußen, schaue ich nochmal aus dem Fenster … Inzwischen ist Polizei mit im Spiel und machte sich daran MEIN Auto abzuschleppen! So schnell war ich noch nie angezogen und auf die Straße gerannt. Das eigentliche Platz-Problem ist allerdings nicht mein Auto, sondern der Kleinbus dahinter. Aber der kann nicht angeschleppt werden, ohne meinen zuerst abzuschleppen. Also machte ich dem Wachtmeister klar, dass er weder mich fest- noch mein Auto mit-nehmen darf! Eine kurze, wegdeutende Handbewegung weist mich an, das Auto schleunigst wegzufahren. Saus… Eine Runde um den Block und das Auto links wieder hingestellt. Dann rufe ich Daniel noch runter, damit er mit dem netten Wachtmeister (logisch: mit Sonnenbrille) klärt, was nun weiter ist… Scheinbar ist laut Aussage des Wachtmeisters so alles in Ordnung; falls ein Ticket mit der Post kommen sollte: Mama wird sich wahrscheinlich schnell bei mir melden.

Nach der Aufregung muss erst mal ein entspannender Spaziergang mit Sonne und Meer her! Also nichts wie runter zur Strandpromenade, ein Eis kaufen und es genüsslich dort aufschlecken…

Noch mal etwas technisches: Das Foto ist mit einem (zirkularen) Polarisationsfilter aufgenommen. Daher gibt es (fast) keine Lichtreflektionen auf dem Wasser und man kann viel einfacher den Meeresgrund erkennen!

Leider hat Oma kein Internet, sonst könnte sie sehen, was wir mit ihrem Geld anstellen. Oma hat uns nämlich Taschengeld mitgegeben und wir haben ihr versprochen, dass wir davon lecker und nett Essen gehen. Wir sind im ‚Cafe del Sol‘, in dem inzwischen Max und David arbeiten, aber das mir das Essen und die Athmosphere gut gefallen… Hm, kann ich nicht sagen… Aber Oma kriegt auch noch ein Beweis-Foto…

2008-04-30

Heute der 2. Versuch fürs Walken: gelbe Linie = heute, rote Linie = Montag. Für die Kenner der Materie wieder: Strecke: 4,47 km, Durchschnittsgeschwindigkeit: 7,1 km/h, Dauer: 37:59 min

 

Tanz in den Mai.

Praktischerweise macht, wie angekündigt, genau an dem Tag auch unsere Lieblings-Open-Air-Lokalität auf! Also geht’s zum Tanz in den Mai im hoffentlich vollen Bierbrunnen zum ersten Tequila Sunrise (1,3l) des Jahres. Leider war der Bierbrunnen zumindest vom Publikum her ein totaler Flopp :o( Vielleicht mal 6 Tische waren besetzt. Nach Mitternacht wurde es voller, allerdings muss dann auch die Musik leiser gestellt werden. Lärmschutz.

An der Temperatur kann es nicht gelegen haben. An der Konkurrenz auch nicht. Im Bolero soll auch Totentanz gewesen sein. Nun, hoffen wir auf Pfingsten!

2008-04-29

 

Wieder ein Schritt in die sommerliche „Normalität“: Der Bierbrunnen öffnet seine Türen. Morgen abend ist dort Tanz in den Mai! Na, dann dürfte ja wohl klar sein, wo wir die Nacht zum 1. Mai verbringen werden, oder? Der erste Mai ist, genau wie in Deutschland auch, hier ein Feiertag. Sehr praktisch, gell? Allerdings muss ich am 1. Mai arbeiten. Aber nur nen Stündchen Vormittags und eins Nachmittags, in der Hoffnung, dass keiner eine Buchung macht *grinz*

Unterdessen sieht es gegenüber beim KKO alles andere als normal aus! Obwohl vor 4 Wochen noch der Fußboden gemacht, vor etwa 3 Wochen beendet und vor 1 Woche der Innenausbau abgeschlossen wurde (sorry, von den Zwischenständen habe ich leider keine Fotos gemacht) herrscht nun dort wieder das blanke Chaos! Die haben tatsächlich das gesamte Dach abgerissen und nach innen fallen gelassen. Die schönen Fliesen sind dann wohl wieder dahin! Aber ganz offensichtlich haben die gerade andere Probleme!

Mittagspause!!! Wo? Klaro, oben auf dem Dach selbstverständlich! Seit Heute haben wir auch einen Sichtschutz zu den Nachbarparzellen und einen rudimentären Sonnenschutz nach oben hin. Letzterer war nicht geplant, aber im Baumarkt konnte der gute Mann irgendwie nicht mit der Messlatte umgehen, so dass wir den einen oder anderen Meter Stoff übrig hatten…

2008-04-28

Wir hatten uns ja vorgenommen, neben der dauernden visuellen Erbauung auch für den Körper was zu tun. Ein Anfang könnte ‚Walken‘ sein und so haben wir uns vorgenommen, montags, mittwochs und freitags um 7:00 die Sport-Klamotten anzuziehen und uns in den noch frischen Tag zu begeben. Die heutige Strecke sieht man auf dem Bild, sicherlich noch ausbaufähig, aber wir müssen erst wieder ins Training kommen. Für die Kenner der Materie: Strecke: 3,72km, Durchschnittsgeschwindigkeit: 7,2 km/h, Dauer: 31:09

Was sieht man auf diesem Bild? Richtig, unsere Wohnung und den derzeitigen Stand der Experimente, um sich das Leben hier möglichst angenehm zu gestalten. (von links nach rechts:) mein Fenster mit Fliegengitter und Sonnenschutzfolie, Daniels Fenster mit Fliegengitter, Gästezimmer ohne alles, Wohnzimmer auch ohne alles. Gestern hatte ich die erste Mücke *grumpf* in meinem Zimmer. In den letzten 5 Jahren hatten wir nicht eine einzige Mücke! Ich vermute, dass die Balearen-Regierung die Mücken so züchtet, dass sie keine Touristen belästigen, denn die bringen ja das Geld ins Land und dürfen bitte nicht vergrault werden. Bei den Bewohnern/Residenten isses ja fast egal, die müssen nicht wiederkommen, die sind ja eh hier…

Schlechte Nachrichten für Kai und Christian: Wir waren gerade bei der Ferienwohnung der beiden und mussten feststellen, dass die Aufräumarbeiten dort im Vergleich zu 4 Wochen vorher nur unwesentlich weiter vorangeschritten sind. Lediglich der Eingangsbereich erscheint mir etwas aufgeräumter als vorher.

2008-04-26

Eigentlich ist das Bild viiieeel zu spät entstanden. Wer im Juli oder August in Cala Ratjada ist, der kennt diesen verwaisten Platz garantiert nicht in dieser Farbe, sondern ehr in braun, orange und staubig. So saftig grün (vor ein paar Wochen noch viel grüner) sieht man den Platz wirklich nur bis Ende April. Er fängt schon an, zu verblassen…

2008-04-25

 

Dieser Freitag ist eigentlich ein Pflicht-Termin für den gestandenen Cala Ratjada Urlauber: Das Bolero öffnet wieder seine Pforten. Obwohl wir seit 2003 Urlaub in Rattata machen, waren wir noch nie in dieser Disco. Nun, dann packen wir die Gelegenheit beim Schopfe und wohnen der Eröffnung bei.

Dazu kommt, dass mein Chef im Büro dort DJ ist. Das ermöglicht uns sowohl einen freien Eintritt als auch freie Getränke. Denn besonders letztere sind dort alles andere als preisgünstig. Neben meinem Chef und seiner Freundin sind noch die beiden Mädels aus dem Büro mit von der Partie, sowie der oberste Konzern-Chef von Costasur, der Schweizer. Man soll es ja nicht für möglich halten, aber in Spanien ist ganz offensichtlich sehr vieles möglich…

Ich habe mir sagen lassen, dass alles wie immer ist. Nur nicht ganz so voll, weil halt noch Vorsaison ist. Uns hat es gereicht an Fülle. Und nun weiß ich auch, warum mein Chef die Live-Band immer „Gremlins“ anstatt „Geminis“ nennt: Sie können alles, nur nicht singen!

2008-04-23

Der heutige Tag steht unter dem Titel: „Dümmster Trottel des Tages“! Sicherlich werdet ihr in den nächsten Worten meiner Erzählung das Ende der Geschichte schon erahnen und denken/sagen: „Stimmt, dümmster Trottel des Tages, das wäre mir NIE passiert!“.

Ich war alleine zuhause, Daniel war arbeiten und ich kramte hier so rum, arbeitete an einer Homepage, etc. Dann klingelte es. Ein Mann mit einem kleinen Werkzeug-Köfferchen, einem Klemmbrett und in Arbeitsklamotten sagte mir, dass er den Gas-Anschluss im Haus überprüfen muss. Das ist notwendig, um sicherzustellen, dass alle Schläuche dicht und alle Verbindungen in Ordnung sind. Ich lies ihn rein, er schaute sich unsere beiden Gasflaschen an, entdeckte einen Schlauch mit abgelaufenem Haltbarkeitsdatum und meinte, den müsse er austauschen. Kann ich von einer Firma machen lassen oder er kann es auch gleich machen. Kostet 15€, das Überprüfen der Flaschen, vom Gasherd und der Therme kostet 45€, macht zusammen 60€. Da man hier selber mit den eigenen Gasflaschen rumstöpselt dachte ich: gut, dass jemand schaut, ob alles in Ordnung ist. Hinterher wurde ich noch gar nicht misstrauisch. Bei unserem Mittags-Kaffee bei Vicente sagte er, wir sollen vorsichtig sein, weil da auch viele Falsch-Fremd-Firmen unterwegs sind.

Hmmm, grübel, also bin ich später zum Vermieter, um ihm Bericht zu erstatten. Er schlug quasi die Hände überm Kopf zusammen, und meinte schlicht und ergreifend: Das sind Betrüger, die kassieren nur ab. Die Anschlüsse sind in Ordnung, die muss man nicht überprüfen… Und wenn, dann ist das seine Aufgabe als Vermieter. Zu allem Elend roch es, nachdem der Betrüger da war, auch noch nach Gas. Unser Vermieter kam dann in unsere Wohnung, baute mit mir den Herd auseinander, zog einige Muttern nach und prüfte alle möglichen Verbindungsstellen mit einem einfachen Trick: Er hielt großzügig ein Feuerzeug dran! Nach 15 Minuten war alles wieder in Ordnung. Jetzt riecht es nicht mehr nach Gas.
Und ich bin 60€ ärmer aber mindestens 120€ schlauer! Ein gutes Geschäft… Und eins will ich noch sagen: Wenn mir jemand diese Geschichte erzählt hätte, dann hätte ich erhobenen Hauptes gesagt: „Dümmster Trottel des Tages“.

So schnell geht eine Woche rum. Der Jannemann verlässt uns schon wieder! Wir, die leider hier bleiben müssen, sagen danke für den netten und unkomplizierten Besuch! Da er den letzten Band von Harry Potter nicht zu Ende gelesen hat, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass er dann doch noch mal auf die Insel kommt. Das Virus packt manchmal auch einen Arzt Smile.gif

Und das es nicht nur geregnet hat, während der Jan hier war, zeigt ganz deutlich das Weingummi vom Rücksitz seines Wagens! Den Aggregatzustand könnte man durchaus als liquide bezeichnen…

2008-04-21


Der Spanier an sich ist ja manchmal ein Pfiffikuss: Weil die Straßen hier in CR recht eng sind, gibt es eine Regelung, die das Parken datumsabhängig jeweils links ODER rechts an der Straße erlaubt. Andererseits sind die Spanier dann auch wieder nicht so pfiffig, denn manchmal wird diese einfache und sinnige Regel auch missachtet. Wegen der Touristen schleppt sich dann so mancher Neckermann-Bus durch die Auto-Schluchten, klemmt fest und hupt, was das Zeug hält. Hört man leider auf diesem Bild nicht 🙂

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