2008-06-16


Leider gibt es in unserem Tagebuch für die kommenden Gäste nicht nur Bilder und Infos, die für Urlaubsfreude vor Ort sorgen: ich spaziere mit Christina, einer Freundin, die ich mindestens 7 Jahre nicht gesehen hab, an der Cala Gat entlang und wir sehen im Wasser Quallen über Quallen, die Presse spricht dann gerne von ‚Quallensuppe‘. Sowas haben wir auch noch nicht gesehen! Naja, mal so eine kleine, die auch mal brennt, wenn man sie berührt, aber unzählige auf einem Haufen, mindestens 10 cm im Durchmesser und dunkelbraun. Ne, nicht wirklich schön. Seit Jahren schon kursiert das Stichwort ‚Quallenplage‘ durch die Presse. Neuerdings fahren sogar Fischerboote mit Extra-Netzen aus, um die Glibberdinger einzufangen. Pro Tag gibts 600€, pro kg Qualle 1,50 obendrauf. Ob das Geschäft rentabel ist und noch wichtiger, ob es hilft, die Strände vor Qualleninvasionen zu schützen? Ich finds fraglich…

Mitten im EM-Fieber bei Vicente werden wir Augenzeuge einer weiteren mallorquinischen Reinigungs-Taktik: Mit dem kleinen Akku-Saugfreund nimmt Vicente den Kampf auf gegen Tonis Schnupftabak. Die Dose ist ihm beim Tor-Jubel aus der Tasche gefallen und hat sich auf dem Boden geöffnet. Hinterher roch es im Hostal Marina schön frisch nach Minze! Vicente hat angeboten, Toni den Staubsaugerinhalt in seine Dose zurückzufüllen. Der hat aber irgendwie dankend abgegelehnt Smile.gif

2008-06-15

Sonntag ist Gammeltag

Naja, zumindest am Vormittag, denn dieses Wochenende habe ich Notdienst und heute Abend habe ich noch eine entrega, also eine Schlüsselübergabe.

Aber den Vormittag, während Marco unterwegs ist, nutze ich einfach mal zum Fern gucken! Und was kommt? Goodbye Deutschland. Na, dann schaue ich doch mal rein. Witzig. So im Nachhinein. Da kommen alte Erinnerungen an den eigenen Abschied wieder hoch. Und ich weiß ganz genau, wie man sich beim Packen fühlt: himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt. Zumeist ja beides gleichzeitig…

So, wir haben nun unsere Vergangenheit aufgearbeitet und haben unser Tagebuch vervollständigt! Hier nun alle Berichte über unsere Elternzeit.

2008-06-14

Ich werd waaahnsinnig! Als Apfelsinen-Beauftragter komme ich gerade pflichtbewusst vom Markt. 1,10 EUR!!! Eineuroundzehn!!! Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!!! Das ist das doppelte vom März-Preis!!! Naja, als einzige Entschuldigung lasse ich mal den LKW-Streik gelten. Aber der bröckelt Gott sei Dank schon…

Hier noch mal was zum Thema „Mit dem Kopf durch die Wand“ — oder — „Mein Kind muss eine Sprache erlernen, die weniger als 1 Millionen Menschen sprechen. „

Regierung kippt Dreisprachigkeit: Die Balearenregierung hat die Verordnung der Vorgängerregierung zum Unterricht in drei Sprachen rückgängig gemacht. Es soll ab jetzt ein Minimum von 50 Prozent in Katalan unterrichtet werden. Die Schulen können allerdings entscheiden, ob Sie den Unterricht sogar komplett in katalanischer Sprache abhalten wollen. Die abgeschaffte Dreisprachigkeit von Katalan, Castellano und einer Fremdsprache würde der katalanischen Sprache Schaden zufügen, so begründete die balearische Schulministerin, María Gener, die Entscheidung.

Und um das Thema „Air Berlin“ noch mal aufzugreifen: Die Ur-Mallorquiner haben die Airline kurzerhand in „Air Goebbels“ umgetauft und den Präsidenten, Joachim Hunold, zur persona non grata erklärt. Der Artikel, den er geschrieben hat, kann ich allen nur ans Herz legen! Ein Highlight daraus: Die Playa de Palma heißt auf katalan Platja de Palma was ausgeprochen wird wie Platscha de Palma. Der Ministerpräsident der Balearenregierung, Franchesc Antich, verwies auf die wirtschaftliche Bedeutung von Air Berlin, die auf Mallorca ihr Drehkreuz hat, und erklärte die Diskussion für beendet 🙂

Wir treffen Thomas und Britta zum Abendessen im Pasta Pasta. Wir haben die beiden vor Jahren auf Mallorca kennen gelernt, weil es Freunde von Chris sind, die zur selben Zeit Urlaub auf einer Finca bei Son Servera gemacht haben.

Und, was soll ich sagen? Neben dem Pasta Pasta, im Cafe Nohas ist der Dieter Bohlen, wie er genüsslich ein Eis isst!

   

Die Alaska Lounge wird eröffnet. Schon seit Wochen kann ich aus meinem Büro-Fenster aus zuschauen, wie sich der Laden macht. Die offizielle Eröffnung muss allerdings notgedrungen um eine Woche verschoben werden, weil die neuen Möbel dank des Steiks der LKW-Fahrer noch in Barcelona fest saßen.

Daher sind wir zur inoffiziellen Eröffnung ohne Stühle geladen. Und dieser Laden hat es echt in sich! Die Bilder der kleinen Accessoires sprechen wohl für sich. Da bleibt nur zu hoffen, dass die Möbel das versprechen, was die Wasserhähne, die Leuchtkugeln und die Lampen halten!

2008-06-13

Heute ist Freitag der 13. In Deutschland ein Grund zur Panik!

In Spanien dagegen so gar nicht… Hier ist nämlich Dienstag der 13. der „Horror“-Tag

Und deswegen trauen sich auch 7 Leute aufs Dach um beim neuen Restaurant gegenüber von unserem Büro die neue Schrift an die Mauer zu pinseln.

So ganz stimmt das allerdings nicht. Der Hintregrund der Geschichte:
Die neue Lokalität heißt eigentlich „Alaska Lounge“. Steht ja unten auch schon dran. Das mit dem „Fonda“ hat historische Gründe. Lange bevor der Hafen ausgebaut wurde, stand dieses Haus schon und war damals eine Fonda. Zu der Zeit plätscherte das Wasser noch an die rauhen Felsen und so weit war der Hafen noch gar nicht ausgebaut. Und an dieser romantischen Felsklippe steht diese Fonda, was eigentlich nur ein anderer Name für eine Pension oder ein Hostal ist…

Ein kleiner Nachtrag: Die telefonische Erreichbarkeit ist inzwischen auf folgendem Stand: Unser VOIP-Nummern (das sind die mit der 0511 vorne) funktionieren einwandfrei. Kein Rauschen, lediglich eine klitzekleine Verzögerung ist manchmal zu vernehmen. Die Nummern wurden inzwischen von Daniels Schwester, Philip, Don Toni und Kurt erfolgreich getestet. Also, einfach 0511 360 … wählen (die genauen Nummern findet ihr wie gehabt in unseren Koordinaten, falls ihr angemeldet seid 🙂

2008-06-12


Aha! Heute haben wir gesehen, dass beim Dieter Bohlen die Fenster nicht mehr verschlossen sind. Er ist also hier! Naja, DSDS hat er ja abgewickelt und auch seine Werbekampagne für Mallorca, die er in Berlin gemacht hat, ist zu Ende. Dann kann er jetzt ja mit seinem Tagewerk starten: Abendessen im ‚El Cactus‘ und danach in den Cocos-Pool. Wird ja auch Zeit, denn der Ort füllt sich langsam mit Touristen und die wollen natürlich Mallorcas berühmteste Sehenswürdigkeit sehen!

… und mein Chef hat ihn auch schon am Büro vorbei huschen gesehen!

Die spanische Presse titelt dagegen nur „Ditterr como???“ Das muss man sich nun noch mit einem spanischen Akzent vorstellen, um das Entsetzen der Presse zu begreifen. Da kein Journalist unseren Dieter kennt, fragte dann einer mit welchem spanischen Sänger könne man ihn denn vergleichen. Die Antwort war dann: Julio Iglesias — nur etwas jünger!

Von drauß‘ vom Lidl komm‘ wir her
Wir müssen Euch sagen, die Regale sind leer!

Die LKW-Fahrer, sie streiken
Und wir ha’m bald nichts mehr zu beißen!

Selbst Wasser gibt es keines mehr
Kommt und bringt uns g’schwind welches her!

2008-06-11

DJ Weekender ist zu Besuch. Als Überraschungsgast für Don Toni! Und weil er noch nie im Königgarten war, haben wir die geheime Meridiol-Auslieferung dort vollzogen. Außerdem gibt es noch die lang ersehnten Staubsauger-Beutel. Was man nicht alles bei Amazon kaufen kann…

Leider haben wir es total verschwitzt, ein Beweisfoto zu machen. Das wird im September nachgeholt!

2008-06-10


Was es schon alles fertig aus dem Supermarkt gibt: Brotbackmischungen für diese kleinen lecker Brote, die dann mit Tomate und Mozzarella überbacken werden. Typisch spanisches Gericht 🙂

2008-06-09

Ein bummel durch das Dort ist immer wieder spannend! Nichts ahnend stößt man immer wieder auf die Wurzeln des Ortes: Es war ja mal der der Fischereihafen von Capdepera und er ist noch heute der zweit-wichtigste Fischerei-Hafen Mallorcas (nach Palma)!

Im Sa Cova gibt es heute Abend ein ganz besonderes Event: Die Tabaluga Stiftung von Peter Maffay gibt ein Konzert zu Gunsten der Kinder-Finca von Warzen-Heino. Mittags ist es mäßig gefüllt. Aber der Abend verspricht besser zu werden!

Wir bekommen an dem Abend eine Reggae-Band und in der letzten Stunde vor Mitternacht noch eine Pop-Band mit. Letztere hält sich allerdings nur 20 Minuten. Danach wird sie wegen akutem Stimmungs-Abfalls wieder durch Reggae ersetzt.

Das hat Cappuccino auch wesentlich besser gefallen!!!

Don Toni ist auf der Insel und er hat Geburtstag! Normalerweise wird der immer im Casa Nova gefeiert. Aber da nun mal im Sa Cova grande fiesta ist (nein, das ist kein Spanisch, das ist ein Deutscher Begriff! Im Spanischen stehen die Adjektive immer hinter dem Nomen!), wird halt mit Tabaluga rein gefeiert. Das lassen wir uns natürlich nicht nehmen!

In Spanien geht ja immer um Mitternacht die Musik aus. Zumindest die Open-Air-Musik. Sperrstunden. Gibts im Süden auch. Aber da Don Toni ja seit 27 Jahren (!!!) auf Mallorca Urlaub macht, kennt er ja Gott und die Welt und bekommt natürlich noch ein Ständchen…

Schade ist nur, dass sich Peter Maffay offensichtlich gar nicht hat blicken lassen 🙁

2008-06-08

Nachdem gestern unsere Nachbarn ja schon mit dem Grillen angefangen haben, ziehen wir heute Mittag auf der Dachterrasse nach! Schnell den spülmaschinenfähigen Grill aufgebaut (fehlt nur noch die Spülmaschine) und schon kommen die spanischen Versionen frischer Bratwurst auf den Grill! Jedoch müssen wir in Ermangelung von Spiritus auf Desinfektionsmittel zurück greifen. Geschmacklich hat das jedoch keine Auswirkungen…

Heute spielt ja Deutschland gegen Polen bei der Europameisterschaft. Und wo guckt man das? Klaro, bei Vicente, wo wir auch schon die WM 2006 geschaut haben. Um dem Bier eine solide Grundlage zu bieten, muss aber noch etwas handfestes her: Eine original mallorquinische Sobrasada! Und ja, sie schmeckt sehr lecker, wenn auch etwas scharf. Aber als Hannoveraner, der ja bekanntlich bezüglich Currywürste sehr verwöhnt ist, kann man die getrost weiter empfehlen!

Und dann rollt der Ball. Gleich zu Anfang meint Vicente beiläufig: „Das erste Tor fällt wohl in der 20. Minute.“ Er sollte ja recht behalten. Und dass das zweite Tor in der zweiten Halbzeit fallen wird, hat er dann auch noch gesagt. Irgendwie hat er doch mehr Fußball im Blut, als er zugeben mag 🙂

Hinterher geht es dann noch beim Bierbrunnen vorbei, um dort einen Absacker mit Tim, einem Alltours-Onkel aus Cala Millor, zu trinken. Wie zu erwarten, tobt auch dort der Bär und man tanzt auf dem Tisch! Erstaunlicherweise konzentriert sich das Fußball-Leben wirklich nur auf sehr wenige Punkte in Cala Ratjada. Viele Lokalitäten sind komplett leer gefegt (wie z.B. GPAC), dafür sind andere hoffnungslos überfüllt!

Auf dem Heimweg kommt uns dann noch die Geschäftsidee! Beim Muni Culinario, dem deutschen Supermarkt, kostet das Kilo Spargel schlappe 10 EUR!!! Da könnte man doch locker mit 8 EUR für das Kilo gegen anstinken, oder?

2008-06-07

Wo wir schon mal bei Statistiken sind…

Die Orangenpreise hier auf der Insel unterliegen unglaublichen Schwankungen!!! Da verdoppelt sich der Preis pro Kilo einfach mal so innerhalb einer Woche! Und was sagt Vicente dazu? „Die Apfelsinen sind diese Woche nicht teurer — sie waren letzte Woche im Angebot!“ Mallorquinische Sichtweise…

Apropos mallorquinische Eigenarten: Der Inselrat (alleine der Name ist schon genial) ist ja seit der letzten Wahl (Links) geradezu militant besessen, die mallorquinische Sprache (ein Dialekt des Catalan) am Leben zu erhalten. Das bedeutet, dass zur Zeit Mallorquin die Hauptsprache bei allen Behörden ist. In der Schule wird das „richtige“ Spanisch (Castellano) als 1. Fremdsprache gelehrt. Englisch ist die 2. Fremdsprache. Fragt sich nur, warum Schüler eine Sprache lernen müssen, die nur von 2 Millionen Menschen gesprochen wird…

Egal. Selbes Thema, nächste Stilblüte (es geht ja noch weiter!): Es gab einen Gesetzentwurf (der Gott sei Dank abgelehnt wurde) der besagte, dass in Betrieben mit mehr als 3 Mitarbeiter mindestens 1 Mitarbeiter sein muss, der Mallorquin spricht.

Und zu guter Letzt: In dieser Woche bat der Inselrat die Fluggesellschaften, alle Passagiere doch bitte auf Mallorquin abzufertigen! Air Berlin lehnte dieses Gesuch mit der Begründung ab, dass dies unwirtschaftlich sei! DAS ist doch mal Musik in meinen Ohren!

Aber eines muss man den Mallorquinern lassen: Ein Bayer (als Hanonveraner bezeichne ich einfach mal alle Süddeutschen als solche, weil ich weiß, dass es umgekehrt ähnlich ist) ist rein physiologisch nicht in der Lage, Hochdeutsch zu sprechen. Zumindest ist mir noch keiner untergekommen. Die Mallorquiner dagegen können alle Castellano, also Spanisch, sprechen — wenn sie denn wollen.

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So, es ist soweit. Die Nachbarn haben die Grill-Saison eröffnet. Pünktlich zum Start der EM 2008!

Das können wir ja nicht auf uns sitzen lassen. Wir werden zeitnah nachziehen…

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