2008-03-30

Sonntag. Endlich mal nichts tun. Gar nichts. Nur etwas durch das Dorf (jaha, Rattata hat nur ca. 3.000 Einwohner) bummeln. Und da stelle ich doch tatsächlich fest, dass das KKO, direkt gegenüber vom Bierbrunnen, gerade jetzt renoviert wird. Etwas spät! Es ist immerhin fast schon April. Und die fangen jetzt erst an, den Fußboden raus zu reißen. Wenn das mal rechtzeitig fertig wird!

Abends geht es dann zum Fußball gucken (Bundesliga: Hannover – Stuttgart) zu Vicente. In der Woche, wo Kai und Christian da waren, bin ich ja nicht dazu gekommen, bei Vicente vorbei zu schauen. Und so habe ich meinen Sonntag Abend bei ihm verbracht. Und wo ich schon mal da bin, kann ich da auch gleich Abendbrot essen: Nur der kleine Grillteller — ich hab nur die Hälfte geschafft.

Sorry für die schlechte Bildqualität, aber ich bin mal nicht als Tourist mit Fotoapparat unterwegs, sondern nur mit der Handy-Kamera…

2008-03-29

Wer arbeitet, der muss sich auch belohnen, gell? Das war mein Vormittag:

  1. das Klappsofa aus meinem Zimmer raus (tonnenschwer und unglaublich sperrig!)
  2. das Bett in Marcos Zimmer auseinander bauen (und das nur mit ‘nem Leathermen Tool)
  3. das Bett rüber in mein Zimmer und wieder zusammen bauen (ich wusste gar nicht, dass nen Roll-Rost so schwer sein kann!)
  4. das Sofa in Marcos Zimmer rüber (nur vorübergehend, aber wo lassen wir das bloß?)

Jedenfalls bin ich danach fix und foxi, gehe noch mal rüber auf den Markt, kaufe mit nen Kilo Apfelsinen, presse sie fix aus und lege mich für nen Stündchen auf die Terrasse in die Sonne. Ja, so lässt es sich aushalten…

Zugegebenermaßen müssen diese tollen Vorhänge in meinem Zimmer noch raus, aber dazu hab ich heute wirklich keine Muße mehr. Morgen ist ja auch noch ein Tag!

2008-03-28

Es ist zumindest nicht die Benzinpumpe, soviel steht wohl fest. Ein für die Pumpe verantwortliches Relais hat einen Wackelkontakt. Also, ich hatte mit 15 Jahren noch keinen Wackelkontakt… Das fing erst später an 🙂 Montag gegen Mittag soll das Auto dann wohl fertig sein. Jetzt ist noch spannend, ob heute der Spediteur kommt. Ich habe alles bereitstehen und da auch mein Bett dick eingepackt in der Ecke steht, habe ich nun auch keine Schlafmöglichkeit mehr in meiner Wohnung. Höchstens auf dem Sofa,das übrigens noch zu verkaufen ist. Eben hat unser Spediteur angerufen, er meldet sich um 17 Uhr, ob er heute noch nach Hannover kommt… Schön wärs schon!

Mist. Der Behördenmarathon Teil 3 hat sich angekündigt: Ich habe heute (!!!) erst erfahren, dass ich noch eine Sozialversicherungsnummer brauche. Und die wird nicht automatisch vergeben, sondern man muss dazu… Na, wohin wohl? Genau, nach Manacor fahren. Mein neuer Task also für Montag. Und das ohne Auto. Mist!

2008-03-27

Was für ein Tag. Wie immer ist meine erste Amtshandlung morgens, zum Lidl zu fahren und Bananenkartons zu holen. Heute morgen steige ich ins Auto, drehe den Schlüssel und … nichts! Hm, da ich das nicht so recht glauben will, versuche ich es später mehrfach erneut. Mit gleichem Erfolg… Also gehe ich zu Fuß zum Lidl, um mir erzählen zu lassen, dass sie keine Kartons haben. Auch nicht schlecht. Dann mal eben zur Werkstatt (Gott sei Dank bei mir auf der Ecke) und schon kommt jemand, um sich das Auto anzuschauen. Erste Diagnose: Er kriegt keinen Sprit! Eine defekte Benzinpumpe liegt da nahe. Ich hätte den heutigen Tag in der Sauna verbringen sollen oder in der Stadt. Das wäre effektiver und erholsamer gewesen. Habe heute morgen mein Radio-Horoskop verpasst. Der dort stets genannte Energiepegel konnte eigentlich nicht über 10% gelegen haben… Ob der morgige Tag effektiver wird? Noch habe ich keine Info, ob morgen meine letzten Kartons und das Bett geholt werden… Das stellt sich morgen Mittag heraus (hoffentlich). Im Moment ist jeder Tag spannend und aufregend, so langsam nervt’s aber auch. Eigentlich möchte ich nur noch hier fertig sein, in mein (dann intaktes) Auto steigen und in den Süden fahren. Aber dort geht’s ja auch weiter mit dem Auspacken der Kartons, etc.

Bei mir ist es heute etwas produktiver!

Immerhin bin ich jetzt geschäftsfähig: Ich habe endlich ein Bankkonto, weil ich ja einen DNI habe ;o)

Fehlt nur noch, dass Marco auf das Konto eingetragen werden muss. Das kommt dann aber, wenn er hier ist.

2008-03-26

Behördenmarathon Teil 2.

Wieder nach Manacor. Der Tragödie zweiter Teil des spanischen Perso / DNI. Der Beamte war etwas ratlos, als ich sage, dass ich einen Termin habe. Und er kann mich zunächst auch nicht zuordnen, bis ihn schließlich ein Kollege auf eine abgegrabbelte Kiste aufmerksam macht, in der ein großer Stapel Unterlagen liegt. Oben auf mein Fall.

Und tatsächlich, 10 Minuten später habe ich wirklich und ganz real meinen spanischen Personalausweis in den Händen. Vom Format her wie eine EC-Karte. Sogar mit Chip drauf. Und mit den digitalisierten Abdrücken meiner beiden Zeigefinger. Und das für stolze 6,80 EUR!

Und dann kann endlich auch das spanische Konto angestoßen werden. Und Madame von der Bank hat tatsächlich noch unsere Unterlagen zur Hand gehabt. Morgen ist es angeblich fertig…

Abends ist dann “Thunder in Paradies”

Jaha, auch auf Mallorca ist nicht immer gutes Wetter! Und heute Abend gewittert es. Aber gewaltig. Tagsüber im Büro hat sich sogar für eine Minute der Strom verabschiedet.

Gut, dass der Strom sofort wieder da war… Weil sonst..? Na, wer weiß es?

Ist also gar nicht so toll hier, es braucht uns keiner zu besuchen Smile.gif

2008-03-25

Heute ist mein erster ‘Urlaubstag’. Naja, nicht so ganz: Eigentlich stecke ich bis zu den Hüften in Umzugskartons. Aber es ist ein Ende in Sicht. Bei meinen Eltern stapeln sich die Kartons, die auf den Dachboden kommen. Unser ‘Spediteur’ meinte eben am Telefon, dass der nächste Transport in den Süden am 28. Februar ist, also Freitag. Ob er dann Platz hat, kann er noch nicht abschätzen. Wenn ja, dann kommen meine Sachen wohl am Freitag mit… Ansonsten 2 Wochen später. Dann müsste ich meine Sachen irgendwo zwischenlagern… Wir werden sehen. Hatte ich schon gesagt, dass die letzten Wochen durchweg spannend waren???

Kaum zu glauben, aber unsere erste Post ist da!!! Eine Osterkarte! Da hat jemand an uns gedacht… Und wer???

Tja, ich sag nur: Von Auswanderer zu Auswanderer!!!

2008-03-24

Ostermontag. Noch ein Ausflug zu Ostern. Kai und Chris haben die Idee, den Tafelberg Piug d’Alaro zu besteigen. Oder besser befahren. Denn von dem knapp 2 Stunden dauernden Aufstieg kann man mit dem Wagen drei Viertel einsparen! Allerdings nur, wenn man sich zutraut, erstens über scharfe Serpentinen und zweitens um unzählige und tiefe Schlaglöcher zu fahren. Unnötig zu erwähnen, dass letzteres ersteres noch verstärkt!

In jedem Falle lohnt sich aber der Aufstieg! Bei guter Fernsicht sieht man von der schönsten Insel der Welt eine ganze Menge: Von der Kathedrale in Palma bis zur Platja de Palma alias Ballermann. Von Felanitx bis zur Bucht von Alcudia. Von Pollenca bis zum Piug Major! Die Aussicht ist einfach Atem beraubend!

Und wenn die Berge der Serra Tramuntana dann auch noch unter einer Schneekuppe verborgen sind und man unten fast im T-Shirt herum laufen kann, setzt es dem ganzen noch die Krone auf!

2008-03-23

So, nun muss ich mal wieder ran. Daniel ‘beschwerte’ sich, dass unser Tagebuch derzeit nur noch aus seinen Einträgen besteht. Hm, er hat Recht. Aber, was soll ich schon schreiben??? Selbst ich lese derzeit das Tagebuch aufmerksam, um zu wissen, wie es meiner Maus geht, was so passiert, was sich verändert, was Daniel so macht, etc. Mein derzeitiges Wirken finde ich eher langweilig und zweitrangig. Aber Daniel hat ja Recht: auch meine ‘Abbauarbeiten’ gehören ins Tagebuch. Nun denn, dann will ich mal…

Mein Blick aus dem Fenster hier in Borstel zeigt strahlenden Sonnenschein, ein weitere Blick, nämlich auf das Thermometer, zeigt eher sehr ernüchternde Fakten: -3°C. Brrrrrrr…. und wenn ich dann so parallel auf unsere Webcam schau: Die Sonne ist eindeutig ein und dieselbe. Nur mal locker 10 bis 14 Grad mehr auf Mallorca. Und das seit Monaten! grmpf… Naja, auch meine Zeit in Deutschland nähert sich langsam aber sich dem Ende… Nur noch 3 Wochen!

Ostersonntag. Besuchertag. Kai und Chris haben sich für eine Woche angemeldet und testen damit gleich mal den Hotelservice bei uns. Ich habe mein Auto heute am Flughafen abgegeben und die beiden haben mich dann wieder mit ihrem neuen Mietwagen mit nach Rattata genommen. Praktisch, gell?

Erste Aktion nach der Ankunft ist dann das Oster-Essen im Hotel Morron. Leider regnet es in Strömen, aber in so einem Wintergarten kann man das Osterlamm ganz geschützt verspeisen!

Der Regen beim Mittagessen hat sich verzogen und wir machen einen Abstecher zum Strand. Und das Meer freut sich so, Christian wieder zu sehen, dass es ihn gleich vor Freude anspringt Smile.gif

Und von der Cala Gat geht es bergauf zum Leuchtturm. Der Weg (mit dem Auto) lohnt sich, weil man nämlich eine perfekte Sicht bis nach Menorca hat!

Den Abschluss des Tages bildet die Suche nach der Ferienwohnung für den Sommer für die beiden. Beim durchstreifen der Wohnsiedlung sage ich spaßeshalber, dass es bestimmt das Haus mit der Schuttrutsche ist. Nun, ich sollte Recht behalten, wie eine kurze Recherche im Internet ergibt!

2008-03-22

Jetzt heißt es: Sortieren! Inzwischen stehen bei meinen Eltern zahlreiche Bananenkartons, die später mal auf den Dachboden sollen. Bücher und Klamotten haben wir erfolgreich in Schränken verstauen können, Mama und Sabrina haben brav Platz geschaffen in den Schränken! Aber die Bananenkartons mit all den ‘wichtigen’ Dingen, die akut keine Verwendung finden aber doch eingelagert werde sollen… Also durchsortieren und dann auf den Dachboden damit. Trotzdem ist noch vieles, was von mir oder meinen Eltern auf die Schutt-Deponie muss. Ruckzuck Auto vollgepackt und los zur Deponie. Als ich alles artig sortiert in Kontainer entsorgt habe stehe ich mit meinem Portemonnaie und möchte brav bezahlen. Der Angestellte fragt, was ich denn so im Auto hatte: “Altpapier, Styropor, Restmüll, Sondermüll, etc.” antwortete ich. Dann zeigt er auf mein Auto, runzelt die Stirn und meint: “In dem Auto???” (Eine eindeutige Anspielung auf die Größe), lachte und meinte, dass das nix kostet. Bei der Größe sind wir Männer ja immer ganz befindlich… Jedenfalls: hat nix gekostet. Ob er sich wohl bewusst ist, dass in mein kleines Auto locker 12 Bananenkartons passen???
 
Es schneit schon den ganzen Tag. Was für ein Wetter… Und wie wird wohl das Osterfeuer werden? Es ist alles nass und saukalt. Es gehen die ersten Gerüchte von wirksamen Brandbeschleunigern, um das nasse Gut überhaupt entfachen zu können. Und es soll funktionieren.

Mein Ostersamstag soll eine Insel-Rundfahrt beinhalten. Nach all der Putzerei muss man sich ja auch belohnen. Außerdem muss der Tank leer gefahren werden. Ich habe für die Tankfüllung bezahlt und bekomme nichts wieder, egal, wie viel drin ist. Also habe ich an dem Tag 250 km auf der Insel zurück gelegt und diese dabei auch fast ein mal umrundet.

Vorweg noch etwas zum Auto: Traue keinem Auto mit einer Windows-Taste! Ja, man soll es nicht für möglich halten, aber auf dem MuFu-Lenkrad gibt es linke Hand tatsächlich eine Windows-Taste. Deren Funktion ist mir leider verborgen geblieben. Allerdings habe ich es geschafft, mein Handy mit der Bluetooth-Freisprecheinrichtung zu verbinden! Mit dem Resultat, dass mich das Auto beim nächsten Anlassen (auf Spanisch) begrüßt hat mit: “Guten Tag! Möchten Sie das Adressbuch in das Auto kopieren?” Da die Dame offensichtlich eine Antwort erwartet, habe ich mit “Nein” geantwortet. Madame quittierte das mit “Ich wünsche Ihnen eine gute Fahrt.”

Erster Anlaufpunkt ist das Cap Formentor. Allerdings nicht die bekannte Aussichtsplattform mit Leutchtturm am Ende der Landzunge, sondern ich fahre zum Wachturm auf halber Strecke. Dieser Turm ist nicht ganz so überlaufen, weil die meisten doch zum Leuchtturm wollen. Außerdem kenne ich den Leuchtturm schon. Es stellt sich heraus, das dieser Turm erstens noch intakt und zweitens mit einer Leiter bzw. Sprossen versehen ist! Und wer mich kennt, weiß, dass ich auch hoch geklettert bin. Cool! Da hat man eine echt geniale Aussicht!!! Außerdem kann man sich endlich mal eines der Funkfeuer zur Luftsicherung von oben anschauen.

Bei Capdepera steht ja ebenfalls so ein Funkfeuer, was gerne von unten mit einer Hubschrauberlandeplattform verwechselt wird. Es ist jedoch einer der beiden Überflugpunkte für Passagierflugzeuge. Je nach Windrichtung überfliegt der Touristenbomber entweder den in Formentor um dann von der Landseite aus zu landen oder aber den in Capdepera, um von See aus die Landebahn anzusteuern.

Neben dem Funkfeuer gibt es dort noch eine Hand voll Bauruinen. Also als legale Häuser angefangene Bauten, die später als illegal definiert worden sind und nun vor sich hin bröckeln. Eine durchaus interessante Kulisse!

  Von Cap Formentor aus geht es zunächst einmal nach Pollenca rein zum Caprabo, um dort etwas zum Mittagessen zu erwerben. Danach geht es dann durch die Berge vorbei an vielen Orangen-Plantagen hin zum berühmten Kloster von Lluc. Dort habe ich dann mein Mittagessen zusammen mit vielen Pilgern in der großen Pilger-Küche gefuttert. Da herrscht echt eine Bombenstimmung und es schon irgendwie so, wie ein riesiges Familienfest! Traditionell fahren nämlich sehr viele Spanier über Ostern (Gründonnerstag bis Ostermontag) zum Kloster mit der schwarzen Madonna. Entweder wird im Hotel geschlafen oder aber auf dem Campingplatz gezeltet. Und obwohl das Wetter nicht gerade ideales Camping-Wetter ist, platzt der Camping-Platz trotzdem aus allen Nähten!

 Der Nachtisch ist dann frisches Quellwasser am Waschhaus in Biniaraix. Dort war ich ja mit Marius zusammen schon im Jahr 2000 auf unserer Trekking-Tour. Leider konnte aber jemand die kultige Suppenkelle gebrauchen 🙁

Der Rückweg führt mich dann weiter durch die Berge über Deja und Valdemosa bis hin nach Esporels, von wo es aus über Palma dann wieder heimwärts geht. Antratx und Calvia habe ich also leider nicht mehr geschafft. Aber wir sind ja noch etwas länger hier…

2008-03-21

Karfreitag. Putztag. Die Küche ist mittlerweile auf der Zielgeraden. Man kann quasi ohne Teller essen. Und das nur dank vieler spanischer Helfer aus der Sprühflasche. Ganz rechts steht übrigens Lejia. Ein Chlor haltiger Reiniger. Oder besser: Chlor mit etwas Seife. Damit wischt man den Boden. Oder gerne mal auch mehr. Danach richt es jedenfalls wie in einem Hallenbad! Generell gilt für spanische Reinigungsmittel aber: Garantiert giftig. Garantiert umweltunverträglich. Garantiert wirkungsvoll!

Das tolle an Spanien ist, dass man auch an Feiertagen im Supermarkt einkaufen kann. Zwar nur bis 13 Uhr, aber wollen wir mal dankbar sein!

Und so nutzt jeder den Karfreitag nach seinen Möglichkeiten: Ich habe ihn genutzt, um ein Auto voll Sachen und noch ein Auto voll Sachen und einen Anhänger voll mithilfe meiner Schwester nach Borstel zu bringen. So langsam (viel zu langsam für meinen Geschmack) leert sich meine Höhle in Hannover.

Der Abend steht wiederum in österlichem Licht: Diesmal in der Burg von Arta. Jedoch wirft auch die Oster-Prozession in Rattata ihre Schatten voraus! In Deutschland ist man es ja gewohnt, dass man ein Parkverbotsschild mindestens eine Woche vorher vor die Nase gestellt bekommt. In Spanien dagegen muss man froh sein, wenn es ein Tag vorher ist. So bei uns in der Straße: Morgens stehen plötzlich Parkverbotsschilder dort, weil Abends die Prozession dort entlang führt. Und Mittags wird dann schon fleißig abgeschleppt! Wenn sie wollen, können sie ja schnell sein, die Spanier. Nur wollen sie so selten…

Das Spektakel in Arta beginnt um 21.30 Uhr. Eine Stunde vorher sollte man schon dort sein, denn der kleine Innenhof der Burg bietet nicht wirklich viel Platz. Aber wenn man früh genug da ist, dann kann man sitzen! Am Gründonnerstag wurde in den Prozessionen quasi gezeigt, wie Jesus damals sein Kreuz getragen hat. Heute dagegen, am Karfreitag ist er bereits gestorben und der Inhalt des folgenden Schauspiels wird sein, wie sie den Leichnam vom Kreuz nehmen und zu Grabe tragen. Das ganze wird mehr oder weniger pantomimisch bzw. ehr wortlos dargestellt. Abgesehen von einer kurzen Lesung eines mallorquinischen Pfarrers, den aber sowieso keiner versteht.

 

Das Schauspiel beginnt bei vollkommener Dunkelheit mit dem Entzünden von Fackeln auf jeder Zinne der Burg. Alleine deswegen ist es schon einen Besuch wert! Eine wirklich beeindruckende Zeremonie. Ebenfalls sehr eindrucksvoll ist dann der Part, wo Jesus (eine Puppe) vom Kreuz genommen wird. Das hätte definitiv von Inka (für Outsider: Die Chefin von Theater Ka) sein können! Das blau angestrahlte weiße Tuch springt einen in der an sonsten feuerroten Umgebung regelrecht ins Auge. Dazu kommen noch die Hammerschläge am Kreuz, um die Figur davon zu lösen. (In diesem Falle weiß ich gar nicht, ob das beabsichtigt war oder nicht — es passt in jedem Falle perfekt dazu!!!)

Der Rest ist wieder Mittelmaß. Die Figur wird auf eine Trage gelegt, Kapuzenmänner kommen und es geht auf einen Umzug durch die Stadt. Dazu gibt es nur Trommelschläge und im Sekundentakt das Läuten der Kirchenglocken.

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