2008-11-30

Na, das ist eine Überraschung: Daniel hatte auf kleinen Plakaten entdeckt, dass heute Weihnachtsmarkt im Hotel Lux ist! Also begeben wir uns in Hoffnung auf den gestern verpassten Glühwein dorthin. Tja, und jetzt kommt der schwierige Teil des Schreibens. Wie soll ich (be-)schreiben, was das für ein Gefühl war, von 0 auf 100 mit dem nahenden Fest konfrontiert zu werden? Die Sommersaison mit 6 Monaten durchgehendem Sonnenschein, Schlafen bei offenem Fenster und einem Leben in Badelatschen sitzt einem noch angenehm in den Knochen und dann kommt man ins Hotel Lux und kriegt mit dem Holzhammer Weihnachtslieder und Glühweinduft vors Gesicht gehauen. Mein Gehirn hat das nicht so gut verkraftet, es ist einfach auch eine neue Erfahrung mit Glühwein in der Hand aufs Meer zu schauen. Wir trösten uns auf den Schrecken mit Gemüsepizza (für Daniel) und Bratwurst (für mich) sowie Glühwein.

Mit Regenschirm bewaffnet machen wir uns noch auf einen kleinen Rundgang um auf dem Heimweg nochmal eben flink bei Viola im Bärenhaus vorbeizuschauen, denn auch das Bärenhaus (scheinbar doch nicht geschlossen, wie neulich behauptet) hat draußen einige weihnachtliche Sachen aufgestellt und verkauft Glühwein.

Der Glühwein draußen ist übrigens wesentlich adäquater, als der, den wir zuvor im Hotel Lux getrunken haben. Das mag sowohl an der feuchten und niedrigen Außentemperatur liegen, die man ja aus Deutschland gewohnt ist. Aber es kann auch daran liegen, dass der Glühwein aus dem Bärenhaus, den uns Piraten-Babsi serviert hat, zuvor nicht Stunden lang gekocht (!!!) hat.

2008-11-29

Eisenhart zieht mein Kleiner heute seinen Termin durch: In den letzten Jahren war der Samstag vorm ersten Advent immer Keksebacken angesagt. Auch dieses Jahr hat Daniel eingeladen. Es ist keiner gekommen :o( Aber Daniel lässt sich nicht erschüttern, sucht die Zutaten zusammen, lädt und entsichert den Küchenmixer, wickelt in Ermangelung eines Nudelholzes von einer Gaseosa-Flasche das Etikett und tobt sich im Mehldunst aus! Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen! Den eigentlich passenden Glühwein sparen wir uns heute, aber dazu morgen mehr. Und nach entsprechender Backzeit kann sich das Ergebnis sogar schmecken lassen! Kann ich nur sagen: Selbst Schuld, wer heute nicht da war!

2008-11-28

Über die Straßenreinigung haben wir ja schon berichtet. Damit es nicht so fies staubt, wird beim Fegen fein Wasser versprüht. Aber was ist in der Herbstsaison, wenn das Wasser teilweise bis zur Bürgersteig-Kante steht? Klare Antwort: Das Auto saugt das Wasser einfach mit auf und lässt es später am Straßenrand wieder ablaufen. Die Fahrzeuge heißen hier übrigens CityCat. Ich erinnere mich noch, dass sie un Deutschland CityFant heißen. Das Bild erinnert mich eigentlich auch mehr an Elefant als an Katze :o)

2008-11-27

Nachdem DJ Weekender in unserem Gästebuch ja was von einem Weihnachtsbaum aus der Dose erzählt hat, muss ich ja auch gleich mal kontern! Denn wer will schon was aus der Dose haben, wenn man es auch frisch haben kann und zudem noch beim Wachsen zuschauen kann? Hier mal ein Zeitraffer-Virdeo über 24 Stunden von unserem Weihnachtsbaum von 2003.

Der Winter ist ja bekanntlich die Zeit, in der die Fischer ihre Schiffe auf Vordermann bringen müssen. So sieht man zur Zeit im Hafen recht viele Boote auf dem Trockenen. Dieses hier muss allerdings ein etwas größeres Kaliber sein, denn einen Autokran haben wir im Hafen von Rattata noch nie zuvor gesehen! Dieser hat dann tatsächlich das komplette Schiff aus dem Becken heraus gehoben. Auf dem rechten Foto kann man es zwischen den Palmen etwas erahnen.

Tja, manchmal stören die Palmen auch etwas beim Ausblick aus dem Büro Smile.gif

2008-11-26

So, nun scheint es wirklich soweit zu sein. Das eigentlich „ganzjährig geöffnete“ Bärenhaus, dem wir vor 4 Wochen einen Besuch abgestattet haben, scheint nun wirklich geschossen zu sein. Jedenfalls steht es so an der Tür!

Gut, dass wir uns von dem schlechten Service vorher noch persönlich überzeugen konnten. Ein Restaurant weniger in Cala Ratjada. DIESEM weinen wir, im Gegensatz zum Cafe Laurenzius, jedenfalls keine Träne hinterher :o)

2008-11-25

Schon drei Mal (2008-03-26, 2008-09-12, 2008-09-23) haben wir auf Mallorca nun erwähnenswerte Wetterphänomene erwähnt. Heute ist es wieder so weit: Thunder in paradise

Heute hören wir in den Nachrichten, dass zwischen Palma und Andratx gestern Nachmittag mehrere Tornados zu sehen waren. Allerdings waren sie nur ganz klein und erreichten noch nicht einmal den Boden. Das ganze Schauspiel dauerte lauf meteorologischem Institut der Balearen auch nur etwa 20 Minuten. Es hat sich im vergleich zur letzen Woche merklich abgekühlt: Von 19°C auf jetzt nur noch 13°C :o(

Dieses Naturschauspiel haben wir aber zum Anlass genommen, ein Bild von Andrea und Meik vom ehemaligen Cafe Laurenzius heraus zu kramen. Sie haben dieses imposante Bild im Herbst 2006 vom Hafen von Cala Ratjada aus gemacht!

2008-11-24

Leider: Auch das ist Cala Ratjada! Müll in den schönsten Ecken der Natur… Immer wieder stellen sich die Zeitungen die Frage, ob die Touristen die schlimmsten Müllverursacher sind oder die Einheimischen. Die Wahrheit liegt wie immer in der Mitte: Gasherde, Waschmaschinen und Autoreifen werden die Touristen kaum im Koffer mitbringen, um sie hier in der Natur zu entsorgen. Der Zuschlag geht dann wohl an den Mallorquiner. Und beim restlichen Müll (Restmüll, Getränkedosen, Plastikflaschen, etc.) teilen sich die Urlauber mit den Mallorquinern die Menge ca. Hälfte/Hälfte. Leider ist das Bewusstsein für Müll noch nicht sehr weit fortgeschritten. Dabei dauert es nur 8 Jahre bis eine Zigarettenkippe sich zersetzt hat und nur ca. 50 Jahre für eine Getränkedose…

2008-11-23

Ein paar Fakten für die Technik-Freaks und Interessierten unter uns. Jetzt, wo die kalte Jahreszeit kommt (draußen sind es noch so ca. 13 Grad) müssen wir regelmäßig heizen. Dazu gibt es generell nur eine einzige Möglichkeit: Verbrennung, und zwar:

  1. Holz mittels eines Kamins. Da wir aber keinen Kamin haben, sparen wir uns das Holzhacken und das Schleppen der Scheite in die Wohnung.
  2. Öl mittels einer Ölheizung, haben wir aber auch nicht…
  3. Gas mit einer Estufa, das ist quasi ein Gerät, was kontrolliert Gas verbrennt. Der eindeutige Nachteil ist, dass die Abgase in die Raumluft gelangen, da eine Estufa frei im Raum steht und nicht an ein Abgassystem angeschlossen ist. Das Gas verbrennt eigentlich nur zu CO2 und Wasser, also müsste eigentlich Lüften reichen. Allerdings sind die Wassermengen sehr groß, die bei der Verbrennung entstehen: pro 100g verbranntem Gas entstehen 160g Wasser. Die stelle in den Räumlichkeiten ein Problem dar, weil sich die Luftfeuchtigkeit nur sehr schwer rauslüften lassen. Das wiederum hängt mit den wenig schwankenden Temperaturen hier auf der Insel zusammen.
  4. unsere Variante: Verbrennung von Müll, Gas oder anderen fossilen Brennstoffen im Kraftwerk und der entstehende Strom wird zu uns geleitet, denn wir heizen hier mit dem Klimagerät, was uns immer Sommer auch die Kühlung der Räumlichkeiten erlauben würde.

Jetzt wissen wir aber alle noch, dass das Heizen mit Strom einen denkbar schlechten Wirkungsgrad hat und somit teuer ist. Allerdings sind diese Splitgeräte, die man hier überall auf Dächern und an Fassaden sehen kann gar nicht so dumm: In der Wohnung ist ein Gerät mit Ventilator (Verdampfer) über den Türen angebracht (da stören sie am wenigsten) und dieses Gerät ist über Leitung mit Kühlmittel mit dem Gerät auf dem Dach (Kompressor) verbunden. Im Sommer transportiert Kühlflüssigkeit die Wärme aufs Dach, wo das Split-Gerät die Flüssigkeit nach dem Kühlschrank-Prinzip kühlt und im Winter wird auf dem Dach die Wärme erzeugt und mittels der Leit-Flüssigkeit in die Geräte in den Räumen befördert. Jetzt wird aber auf dem Dach nicht nur per Strom Wärme erzeugt und weitergeleitet, sondern vorwiegend nach dem Prinzip des Wärmetauschers die Wärme aus der Umgebungsluft genutzt. Das merken wir daran, dass das Gerät auf dem Dach kräftig kalte Luft pustet, während es unten im Wohnzimmer wärmer wird. Somit kann man mit diesem Geräte mit 1 kWh mehr Wärme in den Räumlichkeiten erzeugen, als würde man diese 1 kWh in einen normalen Heizlüfter oder einen Brasero stecken. Letztendlich ist es nur ein ‚Wärmetrenner‘ entweder die Luft in der Wohnung abkühlt/heizt und dabei die Luft auf dem Dach heizt/abkühlt.

So, und nun sind alle Klimatechniker, Ingenieure und Installations-Profis herzlich willkommen, ja nahezu aufgefordert, unser Halbwissen aufzustocken, denn auch wir lernen gerne hinzu!

Apropos Ingenieure :o)

Der Wirkungsgrad solcher Wärmetauscheranlagen kann im Heizbetrieb einen Wert von bis zu 500% erreichen! Zugegebenermaßen ist unsere Anlage davon bestimmt weit entfernt. Aber trotzdem finde ich das einfach faszinierend. Da braucht man im Winter dann doch nicht so ein schlechtes Gewissen zu haben. Und außerdem kompensiert es so das Sommer-Kühlen auch noch etwas, so dass die Energie-Bilanz nicht ganz so schlimm ausfällt…

Was mich allerdings verwundert ist die Tatsache, dass die Leitungen der Anlagen mit Schaumstoff isoliert sind! Der naive Ingenieur sieht da keinen Sinn drin, denn in den Rohren wird ja nun keine warme oder kalte Flüssigkeit transportiert, sondern „nur“ ein Kühlmittel, welches auf der einen Seite verflüssigt wird (warme Seite) und auf der anderen Seite verdampft wird (kalte Seite). Der Transport zwischen beiden Seiten erfolgt eigentlich bei jeder beliebigen Temperatur…

Und: NEIN, das ist nicht unser Balkon! Unsere Kompressoren stehen auf dem Dach!

2008-11-22

Eins muss man sagen: Schwester, Oma und Co. haben echt Glück mit dem Wetter, denn ab morgen sollen es so ca. 7 Grad weniger sein. In dieser Woche hatten wir eigentlich immer so um die 18/19 Grad. Deswegen nutzen wir den heutigen Tag noch, um mit Oma am Hafen entlang zur Cala Gat zu gehen. Da wir des Schiebens inzwischen etwas müde sind, tauschen wir einfach mal die Rollen und Daniel lässt sich genüsslich von Oma schieben… Jaja, wer den Schaden hat, der spottet jeder Beschreibung :o) ! Und Oma bleibt aber auch nichts erspart: Heute muss sie Churos probieren, findet aber durchaus Gefallen daran. Sind ja auch lecker, die Dinger und heute können wir am Churos-Stand auf dem Markt nicht nur sehen, wie die Dinger frisch frittiert werden sondern sogar, wie er den Teig frisch herstellt. Die Churos, die wir essen, waren also vor 10 Minuten noch Zutaten und sind heute besonders lecker. Frisch gestärkt gehts dann weiter Richtung Cala Gat und da haben wir die Rechnung ohne den Sand gemacht, denn Oma bleibt stecken. Nach der gemeinschaftlichen Überlegung, ob wir sie dort zurücklassen, entscheiden wir uns dann aber doch, Oma mit vereinten Kräften zu befreien. Den Rückweg wählen wir dann über die Straße zurück in den Ort und nach diesen Strapazen brauchen wir alle erst einmal ein Eis! Tja, und dann ist die ‚Oma und Co.‘-Besuchswoche auch schon fast zu Ende und morgen gehts wieder zurück nach Deutschland.

2008-11-21

Nach Vorgestern ist heute der zweite und letzte Tag, an dem wir eine Insel-Rundfahrt machen. Unser Ausflugsziel ist die Einsiedelei auf dem Berg von Felanitx. Jedoch halten wir auf besonderem Wunsch zunächst einmal in Manacor am „Haus der 20 Fässer“ an. Eigentlich ist es ja ein ganz normaler Pott- und Pann-Laden. Allerdings mit Verköstigungsmöglichkeiten aus besagten 20 Fässern. Im Sommer ist dort mit Sicherheit der Bär los und ein reines Durchschleusen…

Den Part mit der Verköstigung überspringen wir mal, weil es doch noch etwas früh ist. Statt dessen zieht der Familien-Aschenbecher (oder besser: Urne) unsere Aufmerksamkeit auf sich. Das wäre das ideale Mitbringsel für Waltraud!

Dann (nach diversen Käufen und Spaß an der Kasse mit dem Cousin von Mr. Bean) geht es aber direkt weiter bergauf zur Einsiedelei San Salvador auf den gleichnamigen Berg mit seinen stolzen 510m. Die Strecke dorthin ist, ähnlich wie Sa Calobra nichts für unerfahrene Fahrer.

Für Busse ist diese Strecke nur bedingt geeignet. Ein Begegnen von 2 Reisebussen unterwegs muss unbedingt vermieden werden. Deswegen gibt es sowohl am Fuße des Berges sowie oben am Parkplatz „Abfahrtszeiten“ für die Busse.

Nach unserer Elternzeit ist dies nun unser 3. Besuch auf dem Berg und nun wird es für uns so richtig interessant, weil wir andere Sachen entdecken, die einem beim 1. Besuch in der Regel verborgen bleiben…

Eigentlich ist es ja nur zu logisch, dass auch Mönche mal müssen. Aber muss es denn gleich unter dem heiligen Salvador sein? Wenn diese Toilette nicht heilig ist…

Als nächstes folgt die Besichtigung der Kapelle. Allerdings erst, nachdem ich das Bild gemacht habe, denn hier lachen sie noch alle. Oma muss nämlich die gut 20 Stufen rauf. Aber sie schlägt sich tapfer und in der Kirche wird sie auch mit sagenhaften Eindrücken belohnt! Nach Palma mit „groß und pompös“ folgt nun „klein aber fein“. Oma und natürlich auch der Rest sind sehr begeistert. Sowohl von der Kirche selbst, als auch von diesen immer wieder faszinierenden kleinen Gucklöchern!!! Mit anderen Worten: Auch diese Strapaze hat sich mal wieder gelohnt!

Der Rückweg von Felanitx führt uns dann an der Küste entlang über Portocristo wieder zurück. Das ganze war dermaßen anstrengend, dass ich mich erst mal in die Sonne auf den Balkon legen muss! Man bedenke: Wir haben November!!!

Den Abend verbringen wir dann bei Tapas und Rotwein in der Bar Nou 2. Fraglich ist nur, ob wir denn wieder kommen dürfen, nachdem sich sowohl Oma als auch Frau Sregge nicht so ganz benommen haben.

Zwei Dinge stellen wir an dem Abend aber noch fest:

  1. Unsere Besucher lernen lejia als Lieblingsputzmittel der Spanier kennen (fast hätte ich chlorhaltiger Reiniger geschrieben. Reinigungmittelhaltiges Chlor ist aber treffender)
  2. Unsere Besucher staunen über die späte Abendessen-Zeit der Spanier: Wir sind gegen 2100 Uhr mit dem Essen fast durch, da kommen die Spanier erst…
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