2009-03-11

Die vor wenigen Tagen ausgehobene Baugrube am Hafen ist soeben um ein Fundament reicher geworden! Und als nächstes kommt noch ne Tonne Stahl hinein, damit das ganze auch so richtig hält. Der Ingenieur fragt sich nur: Warum wird die Bodenplatte nicht ebenfalls über Stahl-Armierungen mit dem Bauwerk, was darauf kommt, verbunden??? Normalerweise schaut doch bereits aus der Bodenplatte immer etwas Stahl nach oben Raus, oder? Aber ich bin ja nur ein E-Techniker…

Aber ich bin ein E-Techniker, dem die abgestützte Treppe mehr als nur etwas Bauchschmerzen bereitet! Gedanken an das Hotel Son Moll kommen da unweigerlich in einem auf.

2009-03-09

Es ist März und so langsam merkt man, dass der im Winter doch sehr verschlafene Ort aufwacht! Die Zahl der Touristen ist in den letzten Tagen signifikant angestiegen und auch bei den Hotels herrscht mitunter schon rege Betriebsamkeit. So auch im nicht zu übersehenden Hotel “Bella Mar”, wo die Putzkolone offensichtlich täglich eine Etage auf Vordermann bringt. Die Etage mit den offenen Gardinen wandert im Tages-Rhythmus von oben nach unten…

2009-03-08

Heute geht es mit Basti auf einen Sonntagsausflug zunächst nach Canyamel. Aus dem Torrente schwappt etwas Wasser ins Meer und die Enten sind höchst erfreut und haben den Möwen scheinbar den Rang abgelaufen…

Das Boot ist vermutlich ein Überbleibsel des letzten Sturms — wer weiß, wie lange es dort noch liegen bleibt. Gleiches gilt übrigens für den Turm der Strandwärter :o(

Und danach geht es auf einen Kaffee nach Cala Millor ins Cafe del Sol direkt an der Promenade. Obwohl Cala Millor noch immer einen etwas verschlafenen Eindruck macht, ist das Cafe komplett voll — mit Spaniern! Leider lässt die Bedienung an Geschwindigkeit etwas zu wünschen übrig. Und wir vermissen einen kleinen Snack :o)

2009-03-07

Nachdem das Wetter in den letzten Tagen ja ehr bescheiden war, haben wir nun, pünktlich zum Wochenende, auf der Insel ein Kaiserwetter! Von daher verschlägt es mich zur Cala Agulla (hier Bilder von vor einem Jahr zum Vergleich) um dort einen ausgiebigen Spaziergang zu machen und den Wellenreitern zuzuschauen.

Wellenreiten ist ohnehin ein Sport, den ich nie verstehen werde. Da dümpeln sie im (recht kalten) Wasser unglaublich lange vor sich hin (wir sprechen hier von mindestens 15 Minuten), um dann keine 15 Sekunden auf einer Welle zu reiten. Als Ingenieur traut man sich gar nicht, den Wirkungsgrad zu bestimmen…

2009-03-06

Die Sache mit dem neuen Müllsystem in Cala Ratjada hat ja im Januar mit den Tüten seinen Anfang genommen, um dann mitte Februar mit neuen Müllcontainern konkreter zu werden. Aber erst jetzt wird das ganz Ausmaß der geistigen Umnachtung der Stadtverwaltung in Capdepera sichtbar.

Das System sieht in der Praxis wie folgt aus: Restmüll wird jeden 2. Tag abgeholt. In den Tagen dazwischen dann Papier, Glas und Verpackung. So weit ja alles kein Problem! Aber die Tüten sind nicht etwa dafür gedacht, gefüllt an die Straße gestellt zu werden um die Container zu ersetzen. Nein, sie dienen lediglich der Lagerung für Daheim! Zur Abholung der Überreste unserer Wohlstandsgesellschaft werden jeden Abend um 21 Uhr diese kleinen Mülltonnen von den Bildern hier an den Straßenrand gestellt, um dann gegen 24 Uhr wieder abgeholt zu werden! Mit anderen Worten: Zwischen 21 und 24 Uhr fahren Müllwagen durch die Gegend um die Tonnen erst zu verteilen und hinterher wieder einzusammeln!

Das ist doch definitiv mal ein Schritt in die richtige Richtung zu einem sinnvollen Umweltschutz und einer effektiven Arbeitsweise!

2009-03-05

Bereits vor ein paar Tagen wurde ja der kleine Platz vor meinem Büro dem Erdboden gleich gemacht. Nun geht die Story aber noch weiter, bzw. tiefer! Mit schwerem Gerät und einem Bagger mit Presslufthammer wird das Loch noch weiter vertieft. Das Meerwasser drückt schon in die Baugrube. Nur was dort in Zukunft hin soll, ließ sich beim besten Willen nicht herausfinden: Selbst Vicente als Ur-Mallorquiner weiß nicht, was dort hin kommen soll…

2009-03-04

Ungelogen:

Heute Mittag ist im Treppenhaus eine geschlagene halbe Stunde ein Radau der allerfeinsten Sorte (im Erdgeschoss bei den Granadaranern natürlich)! Das ganze geht sogar so weit, dass ich meine Gegenüber-Nachbarin im Treppenhaus treffe, weil auch ihr das spanisch vorkommt :o)

Im zweiten Akt verlagert sich der Lärm auf die Straße. Der Hintergrund des Streits ist nach wie vor unklar, jedoch ist auch die policia local vor Ort, kommt aber gegen den Lärmpegel definitiv nicht an.

Schließlich setzt sich eine unbekannte Familie ins Auto und fährt davon. Es wird schlagartig ruhiger und die Polzisten gehen wieder ins Haus, um mit den Granadarianern im Flüsterton zu sprechen. Wohlgemerkt: Flüsterton im Vergleich zu vorher!

2009-03-03

So, gestern noch vom nervenden Blütenstaub erzählt, der die Fenster verschleiert und heute hat sich das Problem schon gelöst bzw. wurde weggespült. Es regnet und die Straße hinunter fließen gelbe Bächlein von besagtem Blütenstaub…

Es wundert einen schon, dass es keine Öllachen sind :o)

Leider vergesse ich ein Abteil zu fotografieren. Macht aber nix, denn es sieht aus wie ein Bahnabteil für 6 Personen. Anstatt der Gepäcknetze befinden sich allerdings 2 herunterklappbare Liegen (Etage 3) über den Köpfen und die Rückenlehne kann zu Etage 2 umgewandelt werden, während die normale Sitzfläche die erste Etage darstellt. Mit 3 Personen eine tolle Sache. Wie das mit 4 oder mehr ist, kann ich nicht so recht einschätzen. In Neu Isenburg verlassen mich die Beiden und ich habe das Abteil für mich alleine und kann mit viel Ruhe und meinen eigenen Gedanken so langsam in Deutschland ankommen.

Beim letzten Zwischenstopp prüfe ich nochmal, ob mein Auto noch auf dem Zug ist. Ja, es ist noch auf dem Zug und nur noch eine kurze Zeit trennt mich vom Zielbahnhof Düsseldorf. Dort angekommen, entladen wir zügig auf 2 Ebenen und der Rest meiner Reise beginnt. Nach insgesamt 44 Stunden und 681 selbstgefahrenen Autokilometern erreiche ich das Haus meiner Eltern und bin… fertsch!
Tja, und nu wollt ihr wissen, ob ich solch eine Fahrt empfehlen kann? Ich kenn’ euch doch Smile.gif! Aaaalso:

  • Ich betrachte diese ewig lange Fahrt als Erlebnis mit einer Menge an Eindrücken.
  • Man ist nicht erholter oder fertiger als nach der Tour ‘Heimat-Auto-Flughafen-Flugzeug-Flughafen-Bus/Auto-Cala Ratjada’.
  • Es ist sicherlich nicht billiger als mit dem Flugzeug, dafür nimmt man sein Auto mit und soviel Gepäck, wie das Auto verträgt.
  • Wenn man locker ist, dann macht es Spaß und
  • ich würde es wieder machen!

2009-03-02

Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land

(Eduard Mörike)

Jedenfalls liegen die Pollen der Kiefern (???) mächtig schwer in der Luft und ein Blick nach Capdepera rüber lässt richtige gelbe Wolken erahnen! Naja, und auch die Autos sehen entsprechend “vergilbt” und dreckig aus…

9 Stunden sind aber auch irgendwann zu Ende und wir erreichen Barcelona in der Morgendämmerung gegen 07:00. Ich bin sogar halbwegs erholt und freue mich auf mein Auto, in dem ich gleich gemütlich loszuckeln werde. Im Vergleich zur Herfahrt habe ich für die Strecke sogar eine Menge Zeit, denn erst um 17:37 soll mein Autozug vom derzeit 256km entfernten Narbonne Richtung Düsseldorf starten. Also gehts langsam und gemütlich durch den Berufsverkehr von Barcelona. Schwierig? Nein, mit Navi und einem ruhigen Gemüt (nach 1 Jahr Spanien recht einfach) geht es raus aus Barcelona über die Autobahn Richtung Narbonne. Unterwegs ist sehr viel Nebel, teilweise sieht man die Hand vor Augen nicht. Das ist sehr schade, denn gerne hätte ich die wunderschöne Aussicht genossen, soweit dass denn als Selbstfahrer möglich ist.

Wirklich frühzeitig in Narbonne angekommen, fahre ich erst einmal in die City und schaue mir ein wenig die Stadt an. Echt nett… Schade, dass Daniel nicht da ist, wir hätten die Stadt schon unsicher gemacht :o) Was ich dann alerdings feststellen musste, betrifft mein Sprachtalent. 4 Jahre braver Französischunterricht in der Schule und 1 Jahr Spanien liegt ja irgendwie hinter mir. Doch während mein Spanisch inzwischen zum selbstsicheren und halbwegs höflichen Bestellen von Speisen und Getränken reicht, muss ich feststellen, dass meine Französischkenntnisse weeeeit weg sind. Egal, da müssen die jetzt durch!

Als nächstes geht es dann zum Bahnhof. Als ich das letzte Mal hier war, hatte ich gerade 17 Stunden Zugfahrt hinter mir und musste in Hektik versuchen, meine Fähre zu erwischen. Heute bin ich vollkommen entspannt und habe die 17 Stunden noch vor mir. Um 15:00 beginnt die Beladung, aber ich bin schon sehr früh am Gelände und was sich da alles so versammelt… Gibt es ihn doch, den Homo Bahniensis? Ja, es gibt ihn! Er ist zwischen 50 und 70, fährt einen PKW mit mehr als 2,5 Liter Hubraum hat auf dem Beifahrersitz eine Frau, die für die Verwaltung des gut vorbereiteten Reise-Buffets zuständig ist und auch gerne mal einen kleinen Hund dabei. Ferner ist er sowas von deutsch! Meckert immer rum, protz nach Anglerlatein-Manier, was er auf Reisen schon alles erlebt hat und stellt sich um 14:00 Uhr mit seinem Auto in eine nicht vorhandene Schlange, um dann mindestens eine Stunde im PKW zu warten. Davor hat er sich natürlich ausgiebigst über dies und das beschwert, wie schlecht hier alles organisiert ist, das ja früher alles billiger war und der Service sowieso nachgelassen hat. Leute, sowas macht Herzinfarkte!

Den wahren Ablauf erlaube ich mir wie folgt zu beschreiben: Die Beladung funktioniert relativ zügig, das Personal ist nett, ein Zubringerbus bringt uns vom Autozug-Terminal zum Personenbahnhof, in dem wir pünktlich starten. So, fertig, aus, basta… Meine großen bedenken sind ja, dass ich mein Abteil mit unliebsamen Zeitgenossen teilen muss. Stattdessen sind meine Reisebegleiter ein junger Mann, der mit seiner Tante jenseits der 80 alle halbe Jahr zwischen Deutschland und Spanien pendelt. Sehr angenehme Mitreisende! Und da Zugfahren so anstrengend ist und wir uns gemeinsam eine DVD auf dem Notebook des Mitfahrers anschauen (Ja, auch Omma hat sich brav und laut lachend eine Folge von ‘Blind Justice’ mit uns angeschaut…) sind wir früh müde und richten mit viel Spaß unser Abteil auf den Schlafmodus um. Bedeutet, Betten beziehen, Liegen runterklappen und dann folgt tatsächlich zwischen 22:30 und 07:00 eine erholsame und ruhige Nacht, man kann es sich nur schwer vorstellen!

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